Zwei Jahre Krieg in der Ukraine In Dortmund kommen weiterhin jede Woche neue Geflüchtete an

Zwei Jahre Krieg: Weiterhin flüchten Ukrainer nach Dortmund
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Seit zwei Jahren tobt Krieg in der Ukraine. Am frühen Morgen des 24. Februar 2022 griff die russische Armee Ziele im ganzen Land an. Gleichzeitig marschierten russische Invasionstruppen in die Ukraine ein. Zehntausende Soldaten und Zivilisten sind seitdem getötet worden. Mehr als eine Million Menschen sind vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet. Auch Dortmund war plötzlich mit den Folgen des Krieges konfrontiert.

Mitte März 2022, rund drei Wochen nach Kriegsbeginn, hatten bereits rund 2600 Ukrainerinnen und Ukrainer ein Aufenthaltsgesuch bei städtischen Einrichtungen gestellt.

Wie die Stadt Dortmund mitteilt, leben aktuell rund 9500 ukrainische Staatsangehörige in Dortmund (Stand 22.2.2024). Davon sind etwa 7423 bei der Ausländerbehörde als Geflüchtete gemäß der Massenzustromsrichtlinie der Europäischen Union registriert worden.

Dutzend Geflüchtete pro Woche

Diese Richtlinie beinhaltet, dass eine private oder kommunale Unterbringung sofort möglich ist. Aufgrund einer Ausreisebeschränkung für Männer im wehrfähigen Alter sind vor allem Frauen und ihre Kinder aus dem Land geflüchtet. Sie sind in Dortmund vielfach bei Angehörigen untergekommen.

Auch zwei Jahre nach dem russischen Angriff nimmt die Stadt aktuell pro Woche im Schnitt 10 bis 15 Geflüchtete aus der Ukraine direkt auf. Grundsätzlich müssen Geflüchtete aus der Ukraine aber zunächst bei der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Bochum vorsprechen. Dann werden sie den jeweiligen Kommunen zugewiesen.

„Die überwiegende Mehrheit der Ukrainerinnen und Ukrainer, die im Zuge des russischen Angriffskriegs seit 2022 nach Dortmund gekommen ist, lebt weiterhin in Dortmund. Bei den Wegzügen sind keine Auffälligkeiten festzustellen“, teilt die Stadt mit.

Reisefreiheit für Ukrainer

Nachdem die Lage in der Ukraine besser einzuschätzen war, sind Ukrainerinnen und Ukrainer teils zumindest für Besuche in ihr Heimatland gereist. Wie häufig das geschieht, kann die Stadt aber nicht mitteilten, da sie solche Bewegungen nicht festhält. „Ausländische Staatsangehörige, die einen gültigen Nationalpass und einen Aufenthaltstitel besitzen, genießen grundsätzlich internationale Reisefreiheit“, teilt die Stadt mit.

Das bedeute: Diese Personen – egal welcher Nationalität – können frei in ihr Heimat- oder ein Drittland verreisen, ohne sich bei der Ausländerbehörde der Stadt Dortmund abmelden zu müssen.

Für ukrainische Kinder- und Jugendliche in Begleitung ist das allerdings nicht so einfach möglich, da sie schulpflichtig sind.

Nach Auskunft der Stadt besuchen im aktuellen Schuljahr 1652 Schülerinnen und Schüler mit ukrainischer Staatsangehörigkeit Schulen in städtischer Trägerschaft. Darin einbegriffen sind Berufs- und Weiterbildungskollegs. „63 Schülerinnen und Schüler mit ukrainischer Staatsangehörigkeit befinden sich in Vermittlung“, teilt die Stadt mit. Das heißt, sie haben aktuell noch keinen Schulplatz.

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