
© Gabi Bayer
Blinder, krebskranker Hund wurde in Dortmund zum Sterben ausgesetzt
Mit Video
Die Fälle von Tier-Misshandlungen häufen sich, sagt Arche-90-Sprecherin Gabi Bayer. Derzeit kümmert sich die Dortmunder Tierschutzorganisation um einen schwerkranken Beagle.
Am Sonntagabend (1.8.) fiel Passanten an der Lindenhorster Straße in Höhe der Hausnummer 100 eine kleine Box auf, in der sich ein Hund befand, dem es augenscheinlich nicht besonders gut ging. Sie informierten die Polizei, die ihrerseits die Tierschutzorganisation Arche 90 verständigte.
Die Mitarbeiter fanden einen Beagle-Rüden vor, der einen mitleiderregenden, total verwahrlosten Eindruck machte. Er ist blind, leidet unter Hodenkrebs, hat verfaulte Zähne, und auch seine Haut macht einen extrem kranken Eindruck. Eiter dringt aus seinen Ohren und aus dem Maul.
Bei derart verwahrlosten Hunden sei es schwer, ihr Alter zu schätzen, sagt Arche-90-Sprecherin Gabi Bayer, aber über zehn Jahre alt dürfte er wohl sein. Sie gehe davon aus, dass jemand das Tier zum Sterben ausgesetzt habe. „Und dann steht so ein Wesen vor einem“, sagt sie, „und bettelt um Wasser und Futter.“
Ob der Hund überlebt, war am Montag (2.8.) noch nicht klar. „Wir sind sofort in die Tierklinik gefahren“, so Bayer. Am Montag lag er auf dem OP-Tisch. Dabei sollte sich einscheiden, ob der Beagle zu retten ist.
Auch wenn dies für die Mitarbeiter von Arche 90 sicherlich ein schwerer Fall von Tiermisshandlung ist, so müsse sie doch leider sagen, dass so etwas in letzter Zeit immer häufiger vorkomme, so Gabi Bayer weiter. Bei dem Beagle gehe sie davon aus, dass er seine Krankheiten schon länger habe.
Arche 90 bittet nun um Zeugenaussagen:
- Wer kennt diesen Hund?
- Wer hat diese Box schon einmal gesehen?
- Wer hat etwas Verdächtiges am Fundort beobachtet?
Wer Antworten auf diese Fragen hat, wird gebeten, eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter unter Tel. (0231) 87 53 97 zu hinterlassen oder eine E-Mail mit dem Betreff „Ausgesetzter Beagle“ an info@arche90.de zu schicken.

In dieser Box lag der kranke Hund. Arche 90 fragt: Wer kann Hinweise zu den Haltern des kranken Tieres geben? © Gabi Bayer
Niemand, der einen kranken Hund habe und vielleicht nicht über genügend Geld verfüge, ihn beim Tierarzt behandeln zu lassen, müsse ein solches Tier aussetzen. Man könne es im Tierheim abgeben oder sich einem der Tierschutzvereine anvertrauen.
Erst kürzlich war der Hundewelpe Sweety in die Schlagzeilen geraten, den Kinder in Derne als Fußball missbraucht hatten. Sweety befindet sich noch immer in der Obhut von Gabi Bayer. Und auf dem Abenteuerspielplatz Scharnhorst hatten Unbekannte Pferde mit Farbe beschmiert.
Die Arche 90 ist eine Tierschutzorganisation, die sich rund um die Uhr um die Versorgung von kranken und verletzten Tieren in Dortmund kümmert. Dabei ist es egal, ob es sich um ein krankes Haustier (Hund, Katze, Kaninchen u. a.) oder frei lebende (Wild-) Tiere wie Igel, Füchse, Schwäne, Tauben oder auch streunende Katzen handelt.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
