„Wir sind fertig“, sagt DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger - und meint damit die Vorbereitungen auf das „Deutschland-Ticket“. Das neue Angebot ermöglicht, für 49 Euro im Monat in ganz Deutschland Bus und Bahn im Regional- und Nahverkehr zu nutzen. Wir erklären, wann und wo das Ticket zu bekommen ist - und welche offenen Fragen es gibt.
Ab wann kann man das Deutschland-Ticket in Dortmund kaufen und ab wann gilt es?
Das Deutschland-Ticket, das bundesweit nach dem Vorbild des Neun-Euro-Ticktes für den Nah- und Regionalverkehr eingeführt wird, gilt ab dem 1. Mai. Dann kann man mit einem Ticket für 49 Euro sowohl in Dortmund oder anderen Städten in NRW als auch in Berlin, München, Ostfriesland oder Oberbayern Bus und Bahn im Regionalverkehr nutzen.
Zu kaufen ist das Ticket in Dortmund ab dem 3. April - allerdings nicht in Papierform, sondern rein digital. Nur zu Beginn soll es das Deutschland-Ticket auch als Chipkarte geben. Das Besondere: Anders als andere Abos ist das Deutschland-Ticket monatlich kündbar. Eine Obergrenze beim Verkauf gibt es übrigens nicht. Das „Deutschland-Ticket“ sei unbegrenzt verfügbar, betont Andrea Engelke. „Jeder, der eines nutzen möchte, wird auch ein Ticket bekommen.“
Was ist mit bestehenden Abos?
DSW21 hat jetzt seine etwa 35.000 Abo-Kundinnen und -Kunden angeschrieben. Ihr Abonnement wird zum 1. Mai automatisch auf das neue, bundesweit gültige „Deutschland-Ticket“ umgestellt. Wer will, kann aber auch bei seinem bisherigen Ticket bleiben. Dazu muss man die Antwortkarte ausfüllen, die dem Schreiben beiliegt. Ein Grund fürs Beibehalten zum Beispiel eines „Ticket 2000“-Abos könnte etwa sein, dass das Deutschland-Ticket nicht übertragbar ist und auch keine Mitnahmemöglichkeit bietet.
Für die Mitnahme von Fahrrädern bietet der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) und damit auch DSW21 zum „Deutschland-Ticket“ ein Fahrrad-Abo für zusätzlich 29 Euro an. Perspektivisch soll eine landesweit einheitliche Lösung zur Fahrradmitnahme realisiert werden.
„Bei den Zusatznutzen kann jeder Fahrgast für sich persönlich auswählen, was zu ihm und seinen Bedürfnissen am besten passt. Wir empfehlen in jedem Fall, erst einmal das Deutschland-Ticket zu testen. Ein späterer Wechsel ist immer monatlich und ohne großen Aufwand möglich“, sagt Andrea Engelke, Leitung Marketing und Kundenmanagement bei DSW21.
Wie kann man das Deutschland-Ticket neu kaufen?
Gebucht werden kann das „Deutschland-Ticket“ in erster Linie über die DSW21-App. Die steht im Apple Play Store und im Google Play Store für die gängigen Smartphone-Betriebssysteme iOS und Android kostenfrei zum Download bereit.
„Es war der Wunsch der Politik, das ‚Deutschland-Ticket‘ ausschließlich digital anzubieten. Dabei sind wir in Dortmund mit unserer DSW21-App bereits sehr gut aufgestellt. Jeder wird merken, wie einfach das Handling mit dem Smartphone ist“, erklärt Andrea Engelke.
Wo kann ich mich zum „Deutschland-Ticket“ beraten lassen oder Hilfe bekommen?
Als besonderen Service richtet DSW21 ab 3. April im „Halte-Punkt“ an der Stadtbahnhaltestelle Kampstraße und in der Verteilerebene der Stadtbahn-Haltestelle „Reinoldikirche“ spezielle Beratungsstellen ein. Hier kann man sich über das „Deutschland-Ticket“ informieren und bei der Einrichtung der App auf dem Smartphone helfen lassen, kündigt Andrea Engelke an. Aktuelle Infos zum „Deutschland-Ticket“ gibt es auch online unter www.bus-und-bahn.de/deutschlandticket.

Was ist mit dem Firmen- beziehungsweise Jobticket?
Hier gibt es keine automatische Umstellung. DSW21 wird Anfang März alle Job-Ticket-Kunden und -Vertragspartner anschreiben. Für Nutzerinnen und Nutzer kann es hier noch günstiger werden als beim allgemeinen „Deutschland-Ticket“: Wenn ein Arbeitgeber 25 Prozent des Ticketpreises übernimmt, gewähren Bund und Länder noch einmal einen zusätzlichen Abschlag von 5 Prozent. So bekommen Berufstätige das „Deutschland-Ticket“ ggf. schon für 34,30 Euro.
Neu ist: Es gibt keine Mindest-Abnahmemenge mehr. Das heißt, dass das Job-Ticket auch für den kleineren Einzelhandel, Handwerksbetriebe oder auch Arztpraxen buchbar ist, erklärt Ulrich Jaeger. Für die Bestellung soll es ein einfaches Online-Formular geben.
Wenn es das Job-Ticket günstiger gibt: Was ist dann mit dem Schokoticket für Schüler und dem Sozialticket?
Da gibt es noch Klärungsbedarf. DSW-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger plädiert für eine generelle Neuordnung des Schokotickets. Und der Rat der Stadt hat bereits ein neues Sozialticket für Dortmund beschlossen - allerdings erst ab Juli. Ulrich Jaeger macht aber auch klar: „Weitere Preissenkungen für bestimmte Nutzergruppen müssen gegenfinanziert werden. Wir können die zusätzlichen Einnahmeausfälle aus eigener Kraft nicht kompensieren. Sie müssen von der Politik abgesichert werden.“
Und was ist mit dem Semesterticket für Studierende?
Da gibt es schon etwas konkretere Ideen: Das bisherige Solidar-Modell soll zunächst bestehen bleiben. Ab Mai können Studierende ihr Semesterticket für 12,33 Euro „upgraden“, um es analog zum „Deutschland-Ticket“ bundesweit nutzen zu können. Das Upgrade ist über die „DOtick“-App von DSW21 möglich. Mittelfristig wird nach einer bundeseinheitliche Lösung gesucht. Auch hier gibt es also noch Klärungsbedarf.
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