Platte Reifen an SUVs in Dortmund: Aktivisten bekennen sich zu Aktion

© Fotos/Montage: Felix Guth

Platte Reifen an SUVs in Dortmund: Aktivisten bekennen sich zu Aktion

rnKlimastreik

Die Reifen zahlreicher SUVs in der Dortmunder Innenstadt sind am Freitag (25.3.) manipuliert worden. „Klimaaktivisten“ bekennen sich zu dieser Aktion. Die Dortmunder Polizei ermittelt.

Dortmund

, 26.03.2022, 13:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

In einer E-Mail von Samstag (26.3.) haben „Aktivist:innen“ mitgeteilt, dass sie bei 40 SUVs die Luft aus einem oder mehreren Reifen gelassen hätten. Anlass sei der globale Klimastreik am Freitag (25.3.) gewesen.

Die E-Mail ist nicht von einer festen oder bereits bekannten Gruppe unterzeichnet. Es ist im Wortlaut die Rede davon, dass die SUVs „temporär entwaffnet“ worden seien.

An den Autos wurden laut Polizei Schreiben hinterlassen, mit denen der oder die Täter über die Aktion informierten.

Strafanzeigen aus mehreren Straßen in der Dortmunder Innenstadt

Der Polizei Dortmund liegen laut einer Pressemitteilung fünf Anzeigen wegen manipulierter Reifen vor. Die Zahl von 40 betroffenen Fahrzeugen konnte die Behörde auch am Montag (28.3.) nicht bestätigen.

Die Strafanzeigen sind laut Polizei von Betroffenen aus der Uhlandstraße in der Nordstadt, der Schmiedingstraße im Zentrum sowie der Augustastraße (Unionviertel) und der Wilhelmstraße (Klinikviertel) gemeldet worden.

Am Samstagnachmittag war an einem Fahrzeug in der Wilhelmstraße noch ein solches Bekennerschreiben – groß überschrieben mit „Strafzettel“ – hinter die Scheibenwischer geklemmt. Darauf war unter anderem der Satz zu lesen: „Vielleicht wissen Sie nicht, wie schlecht Ihr SUV für das Klima ist. Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!“

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An Silvester/Neujahr 21/22 hatte es eine beinahe deckungsgleiche Aktion im Stadtteil Gartenstadt gegeben. Damals waren 50 Autos betroffen. Auch die damaligen Täter hatten Zettel mit einem Hinweis auf die Manipulation an die Autos gehängt. Der Text im aktuellen Fall ähnelt dem von Dezember.

Polizei sucht Zeugen

„Wer von weiteren Taten betroffen ist, soll dies umgehend in einer Wache anzeigen“, schreibt die Polizei Dortmund in einer Mitteilung.

Zeugen, die im Umfeld einer der genannten Straßen verdächtige Personen beobachtet haben, sollten die Kriminalwache unter der Telefonnummer (0231) 132 7441 kontaktieren. Zudem rät die Polizei, bei künftigen Beobachtungen dieser Art sofort den Notruf 110 zu wählen.

In der Mitteilung zum Vorfall heißt es: „Das Ablassen der Luft kann weitreichende Folgen haben, weil die Besitzerinnen und Besitzer der SUV ihre Autos dann nicht bewegen können. Zum Beispiel, um pflegebedürftige Angehörige zu versorgen oder in Notfällen.“

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Aktionen könnten wiederholt werden

Die Aktion habe deutschlandweit gleichzeitig in mehreren Städten stattgefunden, heißt es in der Nachricht der nicht näher benannten Gruppe. Hintergrund der Aktion sei die „enorme Umweltschädlichkeit von SUVs, die für unnötig viele Emissionen“ verantwortlich seien. Es gehe zudem um die sozialen Dimensionen der Klimakrise.

„Indem der Staat sich weigert, unsere Lebensgrundlagen zu schützen, zwingt er uns dazu, zu anderen Mitteln zu greifen,“ erklärt die Gruppe. Es wird angekündigt, dass solche Aktionen „so häufig wiederholt werden, bis es unmöglich wird, in den urbanen Ballungsräumen einen SUV zu besitzen“.

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