Vor 23 Jahren stürzte in einem Wald südlich der A45 ein Bundeswehrhubschrauber ab. 13 Insassen kamen dabei ums Leben. Am Totensonntag wurde ihrer gedacht. © Marc D. Wernicke
Gedenken am Unfallort
13 Opfer des Hubschrauberunglücks bei der You 1996 in Dortmund sind unvergessen
Vor 23 Jahren stürzte während der Jugendmesse You ein Hubschrauber der Bundeswehr ab. Zur Erinnerung an die 13 Todesopfer fand in der Bittermark eine Gedenkstunde statt.
Im Juni 1996 fand an den Westfalenhallen zum ersten Mal die Jugendmesse You statt. Doch die Veranstaltung wurde von einem Unglück überschattet: Ein Hubschrauber der Bundeswehr stürzte bei einem Rundflug mit 14 Insassen über der Bittermark ab. Es gab nur einen Überlebenden.
An der Absturzstelle in einem Waldstück südlich der A45 fand am Totensonntag (24. November) eine Gedenkstunde statt.
Die Erinnerung lebt weiter
„Die Zeit heilt eben nicht immer alle Wunden. Was jedoch hilft, sind die Menschen, die den Hinterbliebenen Halt geben“, sagte Bürgermeisterin Birgit Jörder vor den rund 40 Anwesenden.
Bürgermeisterin Birgit Jörder sprach im Gedenken an die Opfer. Sie waren zwischen 17 und 47 Jahre alt. © Marc D. Wernicke
Mit dabei waren Angehörige der Opfer, politische Vertreter aus Hombruch und dem Stadtrat sowie drei Soldaten der Bundeswehr.
„Glück und Unglück trägt man im Herzen“, zitierte Jörder den Philosophen Demokrit. In diesem Sinne mögen die Verstorbenen immer einen Platz im Herzen der Dortmunder haben.
Auch der Pfarrer i. R. Karl-Heinz Schanzmann fand bewegende Worte: „Die Gräber der Verstorbenen sind nicht hier. Aber hier ist der Ort, der uns verbindet in der gemeinsamen Erfahrung der Trauer.“
Unmittelbar nach dem Absturz des Hubschraubers am 6. Juni 1996 hatte Schanzmann vor Ort die Angehörigen und Helfer als Seelsorger betreut.
Wie kam es zu dem Unglück?
Der Hubschrauber vom Typ UH-1D gehörte zur Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums in Köln. Von den 14 Personen an Bord überlebte nur einer, der Tourmanager des Schweizer Musikers DJ Bobo.
Vor der Stele mit den Namen der Opfer wurden Kränze der Hombrucher Bezirksvertretung, des Bundesverteidigungsministeriums und der Traditionsgemeinschaft der Flugbereitschaft niedergelegt. © Marc D. Wernicke
Der damals 25-Jährige gab an, dass der Pilot den Passagieren einige riskante Flugmanöver versprochen habe. Dabei habe er jedoch mit den Rotorblättern die Baumwipfel gestreift und die Kontrolle verloren.
Der Überlebende konnte an der Absturzstelle nahe der A45 noch von zwei Autofahrern gerettet werden, bevor die Maschine explodierte.
Die Gedenkstätte geriet zeitweise in Vergessenheit
Seit dem Absturz erinnert dort eine steinerne Stele an die Opfer: Die beiden Piloten, eine Sanitätssoldatin, fünf Journalisten und sechs Messebesucher, die den Rundflug bei einer Verlosung gewonnen hatten. Sie alle waren zwischen 17 und 47 Jahre alt.
Die Bundeswehr übernahm die Verantwortung für die regelmäßige Pflege der Gedenkstätte, bis ihre Mitarbeiter 2012 von einer Frau des Geländes verwiesen wurden. Diese hatte sich fälschlich als dessen Besitzerin ausgegeben.
Erst vier Jahre später wurde die Hombrucher Bezirksvertretung darauf aufmerksam, dass die Stele aufgrund der fehlenden Pflege von Büschen zugewuchert worden war.
Das Missverständnis wurde daraufhin geklärt. Seitdem sorgt die Bundeswehr wieder You 1996 Gedenken an die 13 Opfer des Hubschrauberunglücksfür einen würdevollen Zustand der Stele und nimmt jedes Jahr an der Gedenkstunde für die Opfer teil.
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