Als nicht mehr zeitgemäß sieht die Dortmunder Verwaltungsspitze die 26 Jahren alten Pläne für den Boulevard Kampstraße an und empfiehlt der Politik deshalb, das bisherige Konzept aufzugeben. Stattdessen sollen neue Entwürfe für eine Umgestaltung der zentralen City-Achse erarbeitet werden, die vor allem Klimaaspekte stärker berücksichtigen.

In ersten Reaktionen gibt es dafür Zustimmung - auch beim City-Handel, der unter der langen Planungsdauer seit Jahren leidet. Trotzdem hält der Cityring-Vorsitzende Tobias Heitmann das Umsteuern für richtig. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, dass die alten Entwürfe verschwinden“, sagte er am Dienstag nach dem Bekanntwerden des Vorschlags. „Mehr Grün tut der Stadt gut“, stellte er mit Blick auf die neuen Vorgaben fest, die vor allem mehr Klimaschutz vorsehen. Auch mehr Aufenthaltsqualität etwa mit Außengastronomie sei gewünscht.
Heitmann hofft allerdings, dass es zu keiner langen Verzögerung bei den ohnehin schon seit Jahren verschleppten Umbauten kommt. „Man sollte jetzt schnell Nägel mit Köpfen machen“, fordert der Cityring-Chef.
Erste Zustimmung gibt es auch schon von den Grünen im Rat, die sich anders als SPD und CDU schon in der Vergangenheit für eine Neuplanung ausgesprochen hatten. Die Aufgabe der alten Pläne sei eine gute Nachricht - „sowohl für die Aufwertung der Innenstadt als auch für die Ziele des Klimaschutzes“, heißt es in einer Stellungnahme. Das im Konzept des Büros Fritschi und Stahl von 1998 vorgesehene breite anthrazitfarbenen Asphaltband und die Vollversiegelung entsprächen „längst nicht mehr den Anforderungen an eine hitze- und starkregenresiliente sowie barrierefreie Innenstadtplanung“.
Breite Beteiligung gewünscht
„Wir freuen uns, dass unser immer wieder geäußerter Wunsch nach einer Aktualisierung der Umgestaltung jetzt doch noch umgesetzt wird“, erklärt Fraktionssprecherin Katrin Lögering. „Für den neu zu startenden Prozess sollte schnellstmöglich ein Wettbewerbsverfahren um den besten gestalterischen und klimaschützenden Entwurf an den Start gehen.“
Dazu müsse es ein breit angelegtes Beteiligungsverfahren mit den Bürgerinnen und Bürgern geben. Denn der Boulevard Kampstraße müsse neben seiner Funktion als innerstädtische Verbindungsachse auch seiner Aufenthaltsfunktion gerecht werden. „Wir freuen uns auf den Neustart und auf frische Ideen für das Herzstück der Stadt“, so Lögering.