
© Stephan Schütze
38 regionale Schüler-Teams stürzten sich in Nette in den Roboter-Wettkampf
World Robot Olympiad
Bereits zum dritten Mal hat das Heinrich-Heine-Gymanasium in Nette am Samstag einen regionalen Vorentscheid der World Robot Olympiad ausgetragen. HHG-Schüler zählen weltweit zu den Besten.
Früh übt sich, wer einen gut bezahlten und anspruchsvollen Job in der IT-Branche ergattern möchte. Noch besser ist es, wenn das dafür erforderliche Wissen spielerisch vermittelt wird. Und: Ein Wettkampf steigert zudem die Motivation. Diesen fochten am Samstag (19. Mai) 38 Schüler-Teams aus der Region im Netter Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) aus. Bereits zum dritten Mal fand dort ein regionaler Vorentscheid der World Robot Olympiad (WRO, deutsch: Welt-Roboter-Olympiade) statt.

So sahen die Roboter aus. © Stephan Schütze
Die jungen Roboter-Experten traten in zwei Kategorien und in drei Altersklassen gegeneinander an: In der Regular Category ging es darum, dass der Roboter bestimmte Aufgaben erfüllt und in der Football Category gewann derjenige Roboter, der die meisten Tore erzielte. In ersterer Kategorie ging es darum, die meisten Punkte zu erzielen, in letzterer gab es einen Turnierbaum, wie von Wettbewerben bekannt.
Mit einer Schleife kann man nicht nur Schuhe zubinden
Das Arbeitsmaterial der Kinder und Jugendlichen war das Spielzeug Lego. Spielzeug kann man da heutzutage allerdings nicht mehr zu sagen. Begnügte man sich früher damit, nach Anleitung bunte Klötzchen zu einer Polizeiwache oder einem Auto zusammenzustecken, so kommt das heutige Lego mit einer USB-Schnittstelle daher.
Mittels einer grafischen Benutzeroberfläche oder der eigenen Programmiersprache entwarfen die Teilnehmer Codes, mit denen die Roboter hoffentlich das machten, was sie sollten. Da kommen zum Beispiel Schleifen zum Einsatz. Nein, nicht die, mit denen man Schuhe zubindet: Eine Schleife - im informatischen Sinne - wiederholt eine bestimmte Aktion, bis eine definierte Bedingung eintritt. Zum Beispiel: Gehe so lange einen Schritt vorwärts, bis der Sensor meldet, dass die Fläche weiß ist.

Auch wenn nicht alles hundertprozentig geklappt hat, waren Paul, Bastian und Finn (v.l.) mit ihrem Durchgang zufrieden. © Carsten Sander
Um über solche Feinheiten nachzudenken, hatten die Teilnehmer der Regular Category - wie Paul, Bastian und Finn - ein Jahr Zeit. Um die Aufgabe etwas zu erschweren, fügten die Veranstalter allerdings eine Zusatzaufgabe hinzu, für die die Schüler den Code vor Ort anpassen mussten. Paul sagte, dass es ihnen zum größten Teil gelungen sei, allerdings: „Zum Schluss, hat der Roboter nicht das gemacht, was wir wollten. Zum Glück haben wir dafür aber keinen Punktabzug bekommen“.
Für die Gewinner geht es weiter nach Schwäbisch Gmünd
Die siegreichen Teams qualifizierten sich für das Deutschland-Finale, das vom 25. bis 26. Juni in Schwäbisch Gmünd stattfindet. Das ist aber noch nicht das Ende. Wer dort gewinnt, darf im Weltfinale am 10. November in der ungarischen Stadt Györ Deutschland vertreten.
Das ist im Vorjahr einem Team vom HHG gelungen. Axel Torka - einer der Informatiklehrer - berichtete darüber, dass das ein ganz besonderes Erlebnis für die Schüler gewesen sei, nach Thailand zu reisen und dort Gleichgesinnte aus aller Welt kennenzulernen. Er hofft, den Erfolg in diesem Jahr zu wiederholen. Mit der 40-50 Mann starken Roboter-AG ist das HHG eine Kader-Schmiede.
Auch Mädchen begeistern sich für Roboter und Informatik
Wer 2019 noch denkt, dass Informatik nur etwas für Jungs sei, der liegt falsch. So war Henning Urbach, dessen achtjährige Tochter Rubina teilnahm, deutlich der Stolz anzumerken. Beim Fachsimpeln über Sensoren erweckte es den Eindruck, dass der technikbegeisterte Dortmunder am liebsten selbst mitmachen würde: „Das ist wirklich toll, was es heute alles so gibt.“

Der Blick des Experten © Stephan Schütze
Science-Fiction-Fans mag beim Thema vielleicht etwas die Fantasie durchgehen. Ob in den nächsten 20-30 Jahren mit Robotern in der Fußball-Bundesliga zu rechnen sei, beantwortete Torka knapp: „das werden wir nicht mehr erleben“. Vielmehr ginge es Konzernen wie IBM - die hinter der WRO stecken - darum, frühzeitig Talente zu fördern.
Diese Teams qualifizierten sich für das Deutschlandfinale:
Regular Category - Elementary: „HHG kut!“ (HHG Dortmund) Regular Category - Junior: „Laubotic Pro“ (Warendorf) Regular Category - Senior: „Lass es!“ (Wipperfürth) Football Category: „ROBOT on TOUR1“ (Riedenburg) und „tux02“ (Rahden) Football Category - Starter: „Legonardos 3“ (Aachen)Jahrgang 1979. Kind der Metropole Ruhr. Seit 2017 für Sie im Dortmunder Westen vor Ort. Nah an den Menschen und immer neugierig.
