Sichtung in Holzwickede Anwohnerin ist sicher: „Das war ein Wolf“

Streunendes Tier auf dem Feld – Anwohnerin: „Das war ein Wolf“
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Rehe, Feldhasen und ab und an ein Fuchs: Das sind die Tiere, die Sabine Faber regelmäßig auf den Feldern rund um ihr Haus erblickt. Sie wohnt am Carolinenweg, der im Süden der Gemeinde zwischen dem Emscherquellhof und einer Neubausiedlung am Haarstrang verläuft. Ruhig und abgeschieden lebt es sich hier und war es auch am Dienstagmorgen (25.3.), als sich Fabers Sohn für den Arbeitstag fertig machte. „Er wohnt im Obergeschoss und hat dann aus dem Küchenfenster gefilmt.“

In diesem Fall aber eben kein Reh, Hase oder Fuchs: Der Holzwickeder nahm gegen 6.30 Uhr am Morgen ein rund 15 Sekunden langes Video auf, das einen vermeintlichen Wolf zeigt. Im Bewegtbild sieht man aus dem Obergeschoss in etwa 30 Meter Entfernung einen vergleichsweise großen Vierbeiner mit federndem Gang. Das als auch Form und die grau-braune Farbe passen durchaus auf die Beschreibung eines Wolfs. Die Videoqualität reicht allerdings nicht aus, um auf den ersten Blick überzeugt zu sein.

Video zeigt mutmaßlichen Wolf

Über die Freundin ihres Sohnes ist das Video zwischenzeitlich auch in einer Facebook-Gruppe mit Bezug auf Holzwickede aufgetaucht. Dort wurde schon kurz nach dem Hochladen eifrig diskutiert, um was für ein Tier es sich in dem Video handelt. Es könnte auch „ein Hund sein oder auch eine Katze“, schreibt eine Nutzerin. An anderer Stelle heißt es, selbst wenn es ein Wolf gewesen sei, dann gehöre das eben zur Natur dazu.

Sabine Faber ist nach Sichtung des Videos und den Schilderungen ihres Sohnes relativ sicher, dass es ein wildes Tier gewesen sein muss: „Die Größe, Farbe, die Gangart – das passt alles. Wir haben selbst einen großen Hund und das war kein Hund.“ Das Tier habe sich schließlich von der eigenen Adresse weg gen Neubausiedlung bewegt, um dann weiter in Richtung Hixterwald und Dortmunder Stadtgebiet zu ziehen.

Karte des Lanuv zeigt Wolfsnachweise in der Region als grüne Punkte.
Eine Karte des Landesumweltamts zeigt Wolfsnachweise, die bis ins Jahr 2009 reichen. Im Raum Arnsberg gibt es ein Wolfsterritorium samt Förderkulisse, die Landwirte beispielsweise bei Nutztierschäden entschädigt. © LANUV NRW

Landesumweltamt prüft mutmaßliche Wolfsichtung aus Holzwickede

„Wir haben unser Video von dem vermeintlichen Wolf auch ans Lanuv geschickt zur Überprüfung“, so Faber. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz betreibt eine eigene Webseite rund um den Wolf. Hierüber können entsprechende Sichtungen genauso gemeldet werden, wie geschädigte Nutztiere oder auch verletzte oder tote Wölfe.

Aktuell und von der Originalquelle: Wie Sabine Faber es gehandhabt hat, sei bei solchen Videodokumenten genau richtig, sagt Lanuv-Sprecher Wilhelm Deitermann auf Anfrage. „Solche Videos werden von uns in Zusammenarbeit mit einem zuständigen Bundesinstitut nach wissenschaftlichen Vorgaben geprüft und dann geben wir eine gesicherte Bewertung ab.“ Das könne einige Wochen in Anspruch nehmen.

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Die aktuellste bestätigte Sichtung (Stand 25.3.) stammt dabei vom 10. Februar aus dem Raum Mönchengladbach. Im Kreis Unna ist der Wolf grundsätzlich bereits angekommen: Seit 2021 gab es drei Sichtungen in Werne. Selbst im Norden von Dortmund wurde vor drei Jahren nachweislich ein Wolf gesichtet. In der Nachbarschaft gab es zuletzt Nachweise im Kreis Soest. Mitunter verweilen einzelne Exemplare auch längerfristig an ihren Standorten. Wirklich sesshaft sind im östlichen Ruhrgebiet aber noch keine Tiere, während es zwischen Niederrhein, Eifel, Münsterland und dem westlichen Ruhrgebiet sowie im Sauerland bereits offizielle Wolfsterritorien gibt.

Ein Video sehen Sie auf www.hellwegeranzeiger.de

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Ein Tier, das einem Wolf ähnelt, läuft über ein Feld in Holzwickede.
Ein Screenshot des auf Facebook hochgeladenen Videos zeigt ein Tier, das einem Wolf durchaus ähnelt. Allerdings lässt die Wiedergabequalität keine genauen Schlüsse zu. © privat