
Fan-Organisationen rufen zum WM-Boykott des Turniers in Katar auf, Gastronomen bekommen wirtschaftliche Sorgen, wenn sie nicht zum Rudelgucken einladen. Dabei sind beide Anliegen ganz einfach vereinbar.
Ein WM-Boykott muss nicht zwangsläufig Einbußen für die Kneipen bedeuten. Genau wie die Fans ein Zeichen setzen können, indem sie diese übertrieben teure Veranstaltung mit vielen toten Gastarbeitern in der Wüste nicht unterstützen, können sie sich gleichzeitig solidarisch mit den Sportsbars zeigen. Und zwar ganz simpel:
Geht einfach trotzdem hin. Esst etwas Schönes, verbringt gesellige Abende mit Freunden - aber ohne Fußball auf dem Bildschirm, den es zu boykottieren gilt. Denn Fan-Protest hat in den vergangenen Jahren in Dortmund durchaus Dinge bewegt.
Als die Deutsche Fußball-Liga anfing, Erstliga-Spiele auch auf Montagabende zu legen, war ein Drittel der Plätze im Dortmunder Stadion leer. Schnell wurde das Experiment beendet.
Nachdem Vereine kräftig an den Eintrittspreisen geschraubt hatten, entstand die Kampagne „Kein Zwanni für ‘nen Steher“ - Stehplatzkarten sollten nicht mehr als 20 Euro kosten. Der Protest war so laut, dass einige Verantwortliche reagiert haben.
Homophobie und Unterdrückung
Im Sinne der Völkerverständigung gibt es durchaus Argumente für eine Fußball-WM in Katar, das Land hat sich offenbar auch verändert. Doch Homophobie und Unterdrückung passen nicht zu einem bunten internationalen Fest. Dagegen muss man protestieren.
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