„Happy Birthday“ gegen den Tod Christoph Hubert und Tom Felsner retten Radfahrer das Leben

„Happy Birthday“ gegen den Tod: Junge Dortmunder retten Radfahrer das Leben
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Der eine ist 19, der andere 30 Jahre alt. Die jungen Männer arbeiten als Garten- und Landschaftsbauer bei der Stadt Dortmund – und beide sind zu echten Helden geworden. Christoph Hubert und Tom Felsner haben einem Radfahrer das Leben gerettet, der im vergangenen Jahr auf der Straße „Am Remberg“ einen Herzinfarkt erlitten hatte, schwer stürzte und auf dem Gehweg liegen blieb.

Im Dezember 2023 ehrte Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange im Rahmen der Veranstaltung „110 - Die Nummer für Zivilcourage“ zehn Bürgerinnen und Bürger, die nicht wegschauten, sondern zur Stelle waren, als es darum ging, Menschen zu helfen und Verbrechen aufzuklären. Darunter auch Christoph Hubert und Tom Felsner. Die beiden reagierten blitzschnell, als sie sahen, dass jemand dringend Hilfe brauchte. An der Straße „Am Remberg“ am Phoenix-See reanimierten sie den Radfahrer minutenlang, bis der Notarzt eintraf und übernahm.

Zufällig Lebensretter geworden

Der Radfahrer überlebte. Dabei war es pures Glück, dass die beiden Lebensretter den Mann überhaupt entdeckten. „Eigentlich fahren wir hier nie lang“, sagt Tom Felsner. „Wir waren auf dem Rückweg von einer Gartenbaustelle in Bövinghausen. Auf der B1 war viel los. Also haben wir diesmal den Weg über Hörde genommen.“

Und dort, in Höhe der Bushaltestelle „Hinterer Remberg“, fiel Christoph Hubert etwas auf. Der 30-Jährige saß am Steuer und bemerkte zwischen den parkenden Autos eine liegende Person und ein Fahrrad.

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange ehrte couragierte Bürgerinnen und Bürger im Polizeipräsidium.
Gregor Lange ehrte couragierte Bürgerinnen und Bürger im Polizeipräsidium. Einmal im Jahr findet die Veranstaltung statt. © Polizei

„Wir fuhren ein Stück weiter, wendeten und kamen zurück“, erzählt Christoph Hubert. An der Unfallstelle bot sich den beiden jungen Männern dann ein erschreckender Anblick. „Der Mann muss schon länger dort gelegen haben. Mitten am Tag. Sein Gesicht war ganz blau. Ich dachte, der ist tot“, sagt Tom Felsner. Die beiden überlegten nicht lange, drehten den Radfahrer auf den Rücken und begannen sofort mit der Wiederbelebung.

Der 19-jährige Tom Felsner war bei der Feuerwehr und wusste, was zu tun war. Im Rhythmus von „Night Fever“ und später „Happy Birthday“ begann er mit der Herzdruckmassage. „Das war schon heftig, ich glaube, ich habe ihm auch ein, zwei Rippen gebrochen.“

Zuerst sei er erschrocken gewesen. „Ich brauchte einen Moment zum Nachdenken, war ein bisschen überfordert mit der Situation.“ Dann sei ein Automatismus in Gang gekommen. Er und Christoph Hubert wechselten sich ab – mit Erfolg. Das Leben kehrte in den Körper des Radfahrers zurück. Kurze Zeit später traf die Polizei ein, dann ein Krankenwagen.

Vorbildliches verhalten

Doch das vorbildliche Verhalten der beiden jungen Männer blieb nicht unbemerkt. Einmal im Jahr zeichnet Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange Bürgerinnen und Bürger für ihre Zivilcourage aus. Diesmal waren Christoph Hubert und Tom Felsner dabei. Und sie würden immer wieder helfen, wenn Not am Mann ist. „Wenn man hilft, kann man nichts falsch machen. Wenn man nicht hilft, schon“, so die beiden unisono.

Bei der Veranstaltung im Dortmunder Polizeipräsidium erfuhren die beiden Ersthelfer dann, dass sie dem Mann durch ihr beherztes Handeln das Leben gerettet haben. Nun hoffen die beiden, dass möglichst viele Menschen ihrem Beispiel folgen werden: Anpacken und Mut zeigen, wenn es um einen Notfall geht, egal wie er aussieht.

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