Das Veterinäramt musste bei der acht Monate alten Kangal-Hündin einschreiten.

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Wieder Tierschutz-Verstoß: Schäfer legt jungem Hund schwere Eisenkette um

rnLandwirtschaft

Der Schäfer hat bereits eine Reihe von Auflagen vom Veterinäramt bekommen, weil er seine Tiere leiden ließ. Doch immer wieder fällt er negativ auf. Jetzt ist es die Haltung eines Hütehundes.

Dortmund, Schwieringhausen, Castrop

, 21.10.2020, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei Arche90 heißt der Mann aus Castrop-Rauxel nur noch „der Problem-Schäfer“. Seit Ende Februar bekommt er immer wieder Auflagen vom Dortmunder Veterinäramt, weil er seine Schafe, die auf Weiden im Dortmunder Nordwesten stehen, immer wieder leiden lässt. Erst in Mengede und dann in Deusen auf dem Deusenberg.

Mal waren es zu früh gedeckte hochträchtige Mutterschafe, die auf dem Rücken lagen und unter der Last der Leibesfrucht und der mit Wasser vollgesogenen Wolle zu ersticken drohten. Dann waren es verletzte Tiere, die auf der Weide sich selbst überlassen blieben. Außerdem gab es Beschwerden von der Tierschutzorganisation Arche90 über tote Lämmer und eine abgegraste Weide, auf der die Schafe teils ohne Wasser abgestellt gewesen seien. Die CDU in der Bezirksvertretung Mengede forderte im Sommer nach Anwohner-Beschwerden schärfere Kontrollen des Schäfers.

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Hunde in Schwieringhausen und Ellinghausen

Offenbar fühlte sich der Mann von dem Einschreiten der Anwohner drangsaliert. Jedenfalls hat er jetzt Kangals, große griechische Herdenschutzhunde, angeschafft und zu seinen Schafen auf die Weiden in Schwierighausen und an der Ellinghauser Straße in Ellinghausen gestellt.

Doch dabei hat er erneut gegen das Tierschutzrecht verstoßen. Auf der eingepferchten Weide in Schwieringhausen hat er zwei Kangals untergebracht, eine etwa acht Monate alte Hündin und einen Welpen. Der Hündin hatte der Schäfer eine schwere, drei Meter lange Eisenkette um den Hals gelegt, die ihr und dem Welpen beim Spielen immer wieder gegen die Beine schlug. Das rief die Anwohner erneut auf den Plan. Sie verständigten wieder Arche90 und diese am Dienstag (13. Oktober) das Veterinäramt.

Sprung über den Zaun vermeiden

Das Veterinäramt, so Stadtsprecher Christian Schön auf Anfrage, habe sich am Donnerstag (15. Oktober) selbst ein Bild vor Ort gemacht. Auch da zog die Hündin die Kette hinter sich her.

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Sie sei angekettet gewesen, um zu vermeiden, dass sie über den Zaun des Schafpferchs springt, so Schön. Aber auch das ist nicht erlaubt. Die beiden Kontrolleurinnen ordneten sofort an, der Hündin die Kette vom Hals zu nehmen. Die Weitere Einhaltung dieser Anordnung werde nun auch weiter kontrolliert.

Arche90 bleibt misstrauisch

Herdenschutzhunde seien für die Schafhaltung ein wichtiges „Werkzeug“ zum Schutz der Herden, sagt der Stadtsprecher: „Die Bedingungen, die bei dieser speziellen Haltungsform einzuhalten sind, lehnen sich eng an die geltende Tierschutz-Hundeverordnung an.“

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Arche90 ist misstrauisch, dass der Schäfer die Auflagen auf Dauer einhält. „Die beiden Damen vom Veterinäramt haben sehr gut reagiert“, sagt Vereinssprecherin Gabi Bayer, „aber wir werden die Sache im Auge behalten.“