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Wie Obdachlose in Dortmund gegen das Corona-Virus geimpft werden sollen
Pandemie
Obdachlose sind wegen ihrer häufigen Vorerkrankungen durch das Coronavirus besonders gefährdet, aber für eine Impfung schwer zu erreichen. Die Stadt hat dafür aber einen Plan.
Obdachlose gehören wegen ihrer häufigen Vorerkrankungen und ihrer Lebensumstände zur Hochrisikogruppe, können sich aber keine teuren FFP2-Masken leisten, haben keine ärztliche Versorgung und kein soziales Umfeld, das dafür sorgt, dass sie geimpft werden. Ohne festen Wohnsitz sind sie zudem nicht einfach zu erreichen, besonders für gleich zwei Impftermine.
Doch die Stadt hat einen Plan, wie sie diese Personengruppe impfen will. Sie beabsichtigt, Obdach- und Wohnungslose mit dem Impfstoff des amerikanischen Herstellers Johnson & Johnson zu immunisieren. Das Land NRW habe für Anfang Mai die ersten Lieferungen von Impfdosen dieses Herstellers angekündigt, teilt Stadtsprecherin Anke Widow auf Anfrage mit.
Verschiedene Anlaufstellen für Impfungen
„Laut aktuellem Impferlass soll die Stadt 2280 Impfdosen erhalten. Die Stadt Dortmund plant nach wie vor, diese Personengruppe mit diesem Impfstoff zu impfen“, sagt Anke Widow. Der Impfstoff hat den Vorteil, dass er nur einmal gegeben werden muss, um voll wirksam zu sein.
Geplant sei, die obdachlosen Menschen über ihre Kontakte in das Dortmunder Hilfesystem zu erreichen und an verschiedenen dieser Anlaufstellen Impfungen durchzuführen, so Widow. In Dortmund leben schätzungsweise 700 obdachlose Menschen, davon aber laut Sozialamtsleiter Jörg Süshardt „nur“ 50 bis 100 auf der Straße.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
