Dirk Grammon ist einer von Dortmunds vier Sterneköchen - doch wie gut ist die Spitzengastro-Szene der Stadt im Deutschlandvergleich?

© Oliver Schaper (Archivbild)

Wie gut ist Dortmunds Spitzenküche im Deutschland-Vergleich?

rnGastro-Szene

Dortmunds Spitzengastronomie erlebt seit Jahren einen Aufschwung. Mittlerweile gibt es vier Sterne-Restaurants in der Stadt. Doch wie gut ist die Szene im Vergleich zu anderen Großstädten? Ein Vergleich.

Dortmund

, 01.04.2022, 11:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Currywurst, Pommes und ein lecker Pilsken - mehr braucht man nicht zum kulinarischen Glück, oder? Dieses Bild vom gastronomisch genügsamen Dortmunder wird gerne gepflegt, im Dortmund-Tatort im Fernsehen, aber auch von vielen Dortmundern selbst.

Dabei erlebt die Spitzengastronomie der Stadt seit geraumer Zeit einen bemerkenswerten Aufschwung. Ein Beleg dafür: Seit 2021 gibt es vier Sternerestaurants in Dortmund - doppelt so viele wie in Essen, dem alten Ruhrgebiets-Rivalen.

Jetzt lesen

Doch Michelin-Sterne sind nicht alles. Wie gut ist Dortmund im Bereich der Spitzenrestaurants aufgestellt im deutschlandweiten Vergleich?

Ein Blick auf das Gastro-Portal „Restaurant-Ranglisten.de“ kann bei dieser Frage helfen. Regelmäßig wertet es die Empfehlungen der sieben größten Restaurant-Führer in Deutschland aus und errechnet aus ihren unterschiedlichen Bewertungssystemen eine einheitliche Punkteskala. Für den Dortmunder Sternekoch Michael Dyllong ist es „das seriöseste Ranking seiner Art“.

Zur ersten Liga der deutschen Restaurants zählen nur sechs Dortmunder

In der aktuellsten Auswertung aus dem März 2022 wurden rund 5300 Lokale in ganz Deutschland bewertet - zur ersten Liga der deutschen Spitzenrestaurants zählt Ranglisten-Macher Hannes Buchner jedoch nur die ersten 800 Einträge des Rankings.

Legt man diesen Maßstab auf die rund 40 Dortmunder Listen-Einträge an, bleiben von ihnen nicht viele übrig: Neben den vier Sterneküchen von „The Stage“, „Iuma“, „Der Schneider“ und „Grammons“ schaffen lediglich das „Vida“ und „La Cuisine Mario Kalweit“ den Schnitt.

Nur sechs Restaurants in Dortmunds gastronomischer Beletage? Das hört sich auf den ersten Blick wenig an. Doch wenn man ähnlich große Städte vergleicht, ergibt sich ein anderes Bild. Das nur unwesentlich größere Leipzig hat genauso viele Spitzenrestaurants, Essen eines weniger, genauso das etwas kleinere Hannover.

Errechnet man aus dem Ranking eine „Spitzenrestaurant-Dichte“ in Deutschlands 20 größten Städten, liegt Dortmund ziemlich genau in der Mitte: Es kommt mit einem Spitzenrestaurant pro 100.000 Einwohner auf Platz 12. Ganz oben in dieser Rangliste thront das reiche Düsseldorf, wo die Spitzenküchen-Dichte mit 2,9 fast dreimal so hoch ist wie in Dortmund.

Von den größten NRW-Städten liegen auch noch Köln (1,8), Münster (1,6) und Bonn (1,5) vor Dortmund. Unter den großen Städten des Ruhrgebiets ist Dortmund jedoch der Spitzenreiter: Während Essen mit 0,9 Spitzenrestaurants pro 100.000 Einwohnern nur knapp dahinter liegt, ist Duisburg mit 0,4 schon weit abgeschlagen.

Noch ernüchternder fällt das Ergebnis für Bochum aus: Dort schafft es kein einziges Lokal unter die 800 besten Restaurants Deutschlands. Dieses Schicksal teilt sich die Studentenstadt mit Wuppertal im Bergischen Land.

Lesen Sie jetzt