Es ist ein fein komponiertes Bild, das im Spätsommer an vielen Laternen in Dortmund auftauchen wird: Thomas Westphal sitzt an seinem Schreibtisch im Rathaus. Dortmunds OB trägt einen legeren schwarzen Pulli und hat sein strahlendstes Lächeln aufgesetzt, während sein Blick knapp an der Kamera vorbei in die Ferne gerichtet ist.
Im Hintergrund ist, leicht verschwommen, ein großformatiges Schwarzweiß-Bild zu sehen, auf dem BVB-Legende Adi Preissler die Meisterschale hochreckt, im Vordergrund - ebenfalls verschwommen - ein Aufsteller mit der Dortmunder Skyline.
Es ist eines der Motive der Kampagne, mit der die Dortmunder SPD in den Wahlkampf für die Kommunalwahl am 14. September ziehen wird. Am Freitag (4.4.) stellte die Partei die Kampagne auf einer Pressekonferenz im Bürgerzentrum Pulsschlag in Dorstfeld vor.

Man wolle Westphal und die SPD-Kandidaten für den Stadtrat auf den Plakaten „in lebensechten Situationen zeigen“, wie es Dortmunds SPD-Chef, der Bundestagsabgeordnete Jens Peick, bei der Präsentation formulierte. „Wir wollen authentisch sein.“
Zentrales Element auf allen Plakaten wird der Slogan sein, den sich die Sozialdemokraten zusammen mit der Dortmunder Marketing-Agentur Graeser für die Kommunalwahl ausgedacht haben: „Dortmund kann das“.
Westphal: Funktionierende Infrastruktur gibt Sicherheit
Gemeint seien damit alle Herausforderungen, vor denen Dortmund stehe und die diese Stadt meistern werde, erklärte Westphal den Slogan und nannte ein paar Beispiele: „den Ausbau von Schulen, Kindergärten, Straßen, Wohnungen...“
Diese Infrastruktur der Stadt zu erhalten und zu verbessern müsse für die SPD eine zentrale Aufgabe sein, so Westphal weiter: „Für die Menschen, besonders die mit weniger dickem Portemonnaie, hat Infrastruktur eine viel größere Bedeutung als einfach nur Steine. Das ist für sie Sicherheit, das ist für sie Leben und auch Vertrauen in die Stadt.“
Die zentralen Themen der SPD für die Kommunalwahl in Dortmund
Im kommenden Wahlkampf will sich die SPD vor allem auf zwei Themen konzentrieren: Wohnen und Familie. „Wir müssen die Kosten des Alltags wieder senken“, so Westphal. „Dafür ist Wohnen und wie viel es kostet, entscheidend. Deswegen müssen wir bauen, sozial bauen, gut bauen.“
In Sachen Familienförderung will sich Westphal für mehr Kitas und Schulen einsetzen - und für „Chancen und Arbeitsplätze für alle, damit Familien sicher in die Zukunft kommen.“

Wie die SPD das konkret umsetzen will, soll auf einem Parteitag am 24. Mai festgezurrt werden: Dort werden die Sozialdemokraten ihr Wahlprogramm beschließen.
In dieses soll auch die Auswertung der umfangreichen Bürgerbefragung einfließen, für die Parteimitglieder seit Oktober an Haustüren im ganzen Stadtgebiet geklopft haben. Es habe „weit über 1000 Rückmeldungen“ gegeben, so SPD-Chef Peick.
„Wir wollen alle Wahlkreise und Bezirksvertretungen gewinnen“
Die drei Ziele der SPD bei der kommenden Kommunalwahl formulierte Peick jedoch schon vorab bei der Kampagnenvorstellung: „Wir wollen wieder den Oberbürgermeister und die stärkste Fraktion stellen. Wir wollen alle Wahlkreise und Bezirksvertretungen gewinnen.“
Während die ersten beiden Ziele durchaus realistisch sind, ist der letzte Punkt - vorsichtig formuliert - sehr ambitioniert. Bei der Bundestagswahl im Februar war die SPD lediglich in vier der zwölf Dortmunder Stadtbezirke stärkste Kraft. Und schon bei der Kommunalwahl 2020 lag sie in 13 der 41 Stimmbezirke nicht auf Platz eins - und das war, bevor die AfD zu ihrem Höhenflug ansetzte, durch den sie bei der Bundestagswahl im Februar in mehr Wahllokalen gewann als die SPD (118 zu 115).
SPD investiert sechsstellige Summe in Wahlkampf
Doch davon lässt sich die Dortmunder SPD nicht beirren: „Wir orientieren uns nicht an dem, was irgendwann mal bei Wahlen passiert ist“, sagte Peick. Man habe eine sehr engagierte Partei, mit der man jetzt in den Wahlkampf gehen werde. Auch finanziell wird die SPD einiges in ihn investieren. „Einen unteren sechsstelligen Betrag muss man dafür schon hinlegen“, verrät Peick.