Viele Menschen kennen den gelben Hubschrauber auf Stelzen, der am Kamener Kreuz an der A 2 steht. Oder auch den nachgebauten Zechenturm an einer Tankstelle auf der A 40 zwischen Dortmund und Bochum.
Die „Regenbogenbrücke“ oder das beleuchtete „Inhouse“-Gebäude sind weitere Blickfänge auf Dortmunder Gebiet.
Abfahrt Barop als Standort
Bald könnte ein weiterer hinzukommen: ein roter Bagger an der A40-Abfahrt Barop auf Höhe des Stadtteils Dorstfeld.
Der Dortmunder Uwe Kisker wirbt seit knapp einem Jahr für die nach eigenen Worten „verrückte“ Idee, die ihm nach der Schließung des Caterpillar-Werkes im Sommer 2021 gekommen war.
Dortmund solle ein „Baggerdenkmal“ bekommen, um damit an ein wichtiges Stück Industriegeschichte zu erinnern. „Es gab hier nicht nur Kohle und Hoesch, sondern über 100 Jahre auch die Fertigung von Maschinen, die auf der ganzen Welt gefragt waren“, sagt Kisker.
Caterpillar war ein Nachfolger des traditionsreichen Unternehmens „Orenstein & Koppel“ (O&K).
„Keine Bedenken“
Jetzt ist die Idee ihrer Umsetzung einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Denn die Autobahn GmbH des Bundes hat über den von Kisker und seinen Mitstreitern vorgeschlagenen Standort beraten. Und mitgeteilt, dass es „keine Bedenken“ dagegen gibt.
Der Bagger sollte aus Sicht der zuständigen Autobahnmeisterei in Fahrtrichtung Essen auf einer Erhöhung aufgestellt werden. Dort sei die Sichtbarkeit gegeben und die Vandalismusgefahr vergleichsweise gering.
„Das erstaunt mich selbst ein bisschen, aber wir sind auf offene Ohren gestoßen“, sagt Uwe Kisker. „Ich bin etwas stolz auf alle, die daran mitwirken.“
Die kompletten Kosten für die Errichtung und Anlieferung des Hydraulik-Baggers aus dem Jahr 1961 übernimmt die Firma Gehrken mit Sitz in Eving. Zudem unterstützt die Firma Küchler aus Lütgendortmund das Projekt.
Wie groß ist die Ablenkung?
Die „Baggerdenkmal“-Unterstützer argumentierten für den Standort damit, dass der Bagger keine Verkehrsgefährdung darstelle und die Gefahr der Ablenkung „überschaubar“ sei. Der Verkehrsfluss sei an dieser Stelle gleichmäßig, ein weiterer Ausbau nicht vorgesehen.
Der Bagger selbst ist nicht fahrtüchtig, kann also nicht missbräuchlich benutzt werden.
Die Verantwortlichen der Autobahn GmbH folgten der Argumentation in den wesentlichen Punkten.
So ist Uwe Kisker im Moment guter Dinge, dass „im Frühjahr, Anfang des Sommers“ der Bagger in einer „großen Aktion“ an die betreffende Stelle transportiert werden kann.
Es fehlt noch ein abschließendes Votum aus der Lokalpolitik. Auf Ebene der Bezirksvertretung hatte die Idee bereits Zustimmung erfahren.
Stadt soll übernehmen
„Es geht jetzt noch darum, dass die Stadt das Denkmal übernimmt und für ein angemessenes Erscheinungsbild sorgt und dafür, dass es nicht beschmiert wird“, sagt Uwe Kisker. Wie Denkmäler wäre auch dieses dann in der Verantwortung der Stadtverwaltung.
Wer aus Richtung Bochum/Essen über die A40 nach Dortmund fährt, wird sich aller Voraussicht nach in Zukunft deshalb eine neue Bildfolge einprägen. Erst die farbig beleuchtete „Regenbogenbrücke“, dann das Baggerdenkmal, schließlich die Schnettkerbrücke.
Es ist gut möglich, dass in Zukunft genauso über den roten Bagger in Dortmund geredet werden wird wie über den gelben Helikopter am Kamener Kreuz.
Vorbild Helikopter an der A1: Wird Hügel an der B1 Standort fürs Bagger-Denkmal?
Uwe Kisker im Re-Live: Bekommt Dortmund ein Baggerdenkmal?
Dieser Bagger schwebt aus – und wird bald Industriedenkmal in Dortmund
Moderator Kisker darf sich freuen: Bagger-Denkmal an der B1 wird wahrscheinlicher