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Leidenszeit beendet: Wichtige Dortmunder Straße wieder frei – zumindest vorerst
Baustellen
Eine wichtige Verkehrsader und Einkaufsstraße in der südlichen Innenstadt Dortmunds ist wieder frei: Die Kanalbauarbeiten sind beendet. Der Straßenumbau braucht aber noch Zeit.
Für Anlieger und Anwohner ist es schon ein ungewohntes Gefühl: Die Saarlandstraße ist wieder in beiden Richtungen frei befahrbar. Die im Juni 2020 begonnenen Kanalbauarbeiten sind beendet und werden jetzt in der Dresdener Straße fortgesetzt.
Mit der Aufhebung der Vollsperrung der Saarlandstraße geht vor allem für die Geschäftsleute eine lange Leidenszeit zu Ende - zumindest vorerst. Von Juli 2019 bis Ende April 2020 hatten zunächst Arbeiten von Versorger DEW die Saarlandstraße zur Einbahnstraße gemacht und mit immer neuen und teilweise verwirrenden Absperrungen für Behinderungen gesorgt.
Wenige Wochen später folgte dann der Kanalbau mit einer Vollsperrung der Saarlandstraße bis zum jeweiligen Baustellenbereich, zuletzt in Höhe Dresdener Straße. Abschnittsweise wurden bis zu 1,60 Meter große Kanalrohre in die Erde gebracht.

Einen Durchmesser von 1,60 Meter haben die Kanalrohre, die in der Saarlandstraße eingebaut wurden. © Oliver Volmerich (A)
Umbau-Pläne noch in Arbeit
Was noch ansteht in der Saarlandstraße, ist die endgültige Neugestaltung des Straßenraums. Erste Pläne dafür waren bei einer Anwohnerversammlung durchgefallen. Jetzt nehmen die Planer einen neuen Anlauf.
Planungsamts-Chef Stefan Thabe kündigte zuletzt einen „Boulevard der Verkehrswende“ an - mit einer Mischverkehrsfläche für Radfahrer und Autofahrer, breiten grünen Mittelinseln und breiteren Gehwegen.
Auch die Parkplätze entlang der beliebten Einkaufsstraße sollen neu geordnet werden. Die Umgestaltung soll dabei über den Kernbereich der Saarlandstraße hinausgehen - bis zur Märkischen Straße im Osten und über die Kreuzstraße bis zur Lindemannstraße im Westen.
Der neue Entwurf des Planungsamtes soll bald in der Politik beraten und auch wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden, kündigt die Verwaltung an. Erst wenn die Politik dem neuen Entwurf zugestimmt hat, kann das Tiefbauamt mit der Ausführungsplanung beginnen, erklärt Stadtsprecher Christian Schön.
Baustart nicht vor 2023
Der aktuelle Zeitplan sieht vor, dass der endgültige Baubeschluss im Mai 2022 getroffen werden kann. Erst danach kann die europaweitere Ausschreibung gestartet und der Auftrag vergeben werden.
Damit, so Schön, erscheine ein Baubeginn in 2023 realistisch. Die provisorische Straßengestaltung nach dem Ende der Kanalbauarbeiten bleibt also mindestens zwei Jahre erhalten.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
