Der erste Spatenstich ist gemacht, das Projekt ist jetzt „richtig“ gestartet: Der Verein „Wohnen ohne Handicap e.V.“ (WOH) baut ein Haus – für Pia, Tim, Jona, Nina, Luca, Maira, Christopher, Larissa und Kimberley.
Das ehemalige Gemeindehaus der evangelischen Georgsgemeinde in Dortmund-Sölderholz wird dafür aus- und umgebaut – und verwandelt sich am Ende in eine geeignete Wohngemeinschaft für den Start in ein selbstverantwortetes und selbstständiges Leben. Trotz der individuellen Einschränkungen, die seine Bewohnerinnen und Bewohner haben.
Denn alle von ihnen leben mit einer Behinderung. Die Dortmunder Initiative WOH hat sich das Ziel gesetzt, geeigneten Wohnraum für junge Menschen mit Behinderung zu schaffen.
Geeigneter Wohnraum fehlt
„Es fehlen ausreichend und zeitgemäße Wohnangebote in Dortmund und Umgebung für schwerst mehrfach behinderte Menschen. Der soziale Wohnungsbau stellt nicht ausreichend bezahlbare Wohnmöglichkeiten insbesondere für behinderte Menschen zur Verfügung“, erklärt die erste Vorsitzende Kirsten Schneider. Ihre Tochter Nina ist mehrere Monate zu früh auf die Welt gekommen und schwerst mehrfach behindert.
Die ganzheitliche Wohnsituation muss den individuellen Bedarfen der Bewohnerinnen und Bewohner entsprechen, aber auch das selbstbestimmte
Leben fördern. In einer kleinen Wohngruppe mit familienähnlicher Struktur mieten die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner ihre eigenen vier Wände von dem Verein – und verfügen zusätzlich über Gemeinschaftsräumlichkeiten.

Dazu soll das Gebäude Möglichkeiten für inklusive Begegnung bieten
und ein Anlaufpunkt im Quartier sein. Die Wohngemeinschaft ist auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt. Individuelle Assistenzleistungen in Bezug auf Pflege und Betreuung beauftragen die Bewohner unabhängig bei einem geeigneten Dienstleister.
„Diejenigen, die hier wohnen, erhalten ein echtes Zuhause“, freut sich Kirsten Schneider. Zum Spatenstich als Startschuss für den Baubeginn war neben den Projektpartnern auch Oberbürgermeister Thomas Westphal dabei. Die Fertigstellung ist für Ende 2023 geplant – vier Jahre Planung waren dem Baubeginn vorangegangen. In dieser Projektphase hatten verschiedene Partner geholfen, unter anderem auch die Bauunternehmung Freundlieb.
Spenden werden gebraucht

Finanziert wird das Projekt durch Förderkredite der Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie tilgungsfreien Förderungen der Aktion Mensch und der Stiftung Wohnhilfe.
Zusätzlich ist der Verein dankbar für alle Spenden, die ebenso ein bedeutender Erfolgsfaktor bei der Umsetzung sind. Denn es werden noch Gelder benötigt für die ganzheitliche Ausstattung. Die Rahmenbedingungen durch Corona, den Ukraine-Krieg und gestiegene Energiekosten haben sich verschlechtert.
„Dadurch bedingte steigende Material- und Baukosten treffen auch in diesem Projekt die Schwächsten: Um das Projekt nunmehr umzusetzen, musste an vielen Stellen der Rotstift angesetzt werden“, informiert die Vorsitzende Kirsten Schneider. Dennoch will der Verein diese Einsparungen umsetzen und ist daher auch weiterhin auf Spenden angewiesen.
Es geht darum, dass Pia, Tim, Jona, Nina, Luca, Maira, Christopher, Larissa und Kimberley ihr Zuhause bekommen – es soll aber auch, so der Verein, „ein Leuchtturmprojekt sein, auf das man in Dortmund stolz sein kann und das zum Nachmachen aufruft“.
Das Spendenkonto bei der Volksbank Dortmund: IBAN DE28 4416 0014 5011 2190 00.
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