Erst Dauerregen, dann Eiseskälte in Dortmund Wann kommt denn nun der Schnee, Herr Dreischer?

Erst Dauerregen, dann Eiseskälte: Wann kommt der Schnee?
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Das neue Jahr begann mit Dauerregen und stürmischem Wind. Das Thermometer kletterte in Dortmund teils auf mehr als 10 Grad. Doch dann kam der große Kälteeinbruch. Minus 8,9 Grad stellte der Dortmunder Wetter-Experte Marc Heubes am Donnerstag (11.1.) in seinem Garten in Sölde fest. Dort betreibt er hobbymäßig eine Wetterstation. So kalt war es in Dortmund im ganzen vergangenen Jahr nicht.

Mit der Kälte kamen auch Sonnenschein und Trockenheit. Haben wir den Schnee verpasst oder kommt er jetzt als Nächstes auf uns zu? Unsere Redaktion hat Wetter-Experten um ihre Einschätzung gebeten.

Milder und trüber

Zunächst einmal sind sich Fachleute und bekannte Online-Portale für Wetterprognosen dahingehend einig, dass es in Dortmund wärmer und trüber wird. Burkhard Dreischer, bekannt als Wetter-Experte für Radio 91.2, erwartet am Freitag (12.1.) tagsüber 2 Grad sowie noch mildere Temperaturen am Samstag mit etwa 3 Grad - jeweils bei bedecktem Himmel.

Ursächlich sei die feuchte Nordseeluft, die nun „aus Nordwesten zu uns strömt“, sagt Burkhard Dreischer. Diese treffe auf die kalte, trockene Luft, was zu einem „nasskalten“ Witterungsabschnitt mit vielen Wolken führe.

Schneemassen, wie es sie im Februar 2021 in Dortmund gegeben hatte, sind aktuell nicht zu erwarten. Die Aufnahme zeigt die verschneite Vogelschutzinsel im Phoenix-See.
Schneemassen, wie es sie im Februar 2021 in Dortmund gegeben hatte, sind aktuell nicht zu erwarten. Die Luftaufnahme zeigt die verschneite Vogelschutzinsel im Phoenix-See. © Blossey (A)

Burkhard Dreischer rechnet für Samstag mit geringen Regenfällen. An Stellen, an denen das Wasser auf noch sehr kalten Boden treffe, könne es gefrieren und somit zu Glätte auf den Straßen führen, sagt er.

Für Sonntag und Montag erwartet der Hobby-Wetterexperte „wechselhaftes Schauerwetter“, jedoch keinen Schneefall unterhalb von 500 Metern. Möglicherweise gebe es aber Schneeregen, der in höheren Lagen wie etwa auf der Hohensyburg für „gezuckertes Weiß“ sorgen könne.

„Es ist eine unsichere Wetterlage“, sagt Burkhard Dreischer, der Rodelwetter in Dortmund bis zur kommenden Woche ausschließt. Vorsichtig prognostiziert er Schneefall in den Mittelgebirgen für die nächste Woche.

David Bötzel, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen, rechnet bis einschließlich Freitag lediglich mit geringen Niederschlägen - falls es überhaupt regnen oder schneien sollte. Sprühregen oder leichter Schneefall würden aber eher als „ganz lokale“ Wetterereignisse auftreten. Am Freitag könne es bei 1 bis 2 Grad auch tagsüber glatt werden. In der Nacht zu Samstag erhöhe sich die Glättegefahr.

Am Samstag steige die Regenwahrscheinlichkeit bei milderen 2 bis 4 Grad, sagt der Meteorologe. Oberhalb von 200 bis 300 Metern sei eventuell ein wenig Schneeregen möglich. Höher sei die Wahrscheinlich aber am Sonntagabend. In der Innenstadtlage sei jedoch nicht mit Schnee zu rechnen.

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