
Einfach lachen, falls was schiefläuft: Hochzeitssänger Sascha Salvati und Tialda van Slogteren raten zur Gelassenheit. © Oliver Schaper
Schönster Tag? „Wenn es unangenehm ist, erinnert man sich daran für immer“
Tipps für die Hochzeit
Sascha Salvati und Tialda van Slogteren waren schon auf über 800 Hochzeiten - die zwei sind professionelle Hochzeitssänger. Die früheren Castingshow-Gewinner geben Tipps, wie der große Tag gelingt.
Ob es nun der wichtigste Tag im Leben ist, darüber lässt sich streiten. Ein sehr wichtiger Tag ist die Hochzeit aber allemal. Und wohl alle Paare wünschen sich, dass die Feier einem selbst und den Gästen in schöner Erinnerung bleibt.
Sascha Salvati und Tialda van Slogteren aus Dortmund waren schon bei sehr vielen Hochzeiten. Seit über zehn Jahren tritt das Paar, das einst in der Castingshow Popstars gewann, als Hochzeitssänger auf. Auf über 800 Hochzeiten haben sie schon gesungen - und neben richtig schönen Momenten auch schon jede Menge Katastrophen erlebt. Sie geben Tipps, wie die Hochzeit - und vor allem die musikalische Begleitung gelingt.
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Gute Leute sind früh ausgebucht
Wer sich für professionelle Musiker bei der eigenen Hochzeit entscheidet, der sollte sich darum nicht erst drei Monate vor dem großen Tag kümmern. Sascha Salvati berichtet: „Wir haben aktuell schon Termine bis Ende 2023.“ Denn: „Die wirklich guten, professionellen Leute sind früh ausgebucht.“ -
Kein falscher Geiz
Hochzeit zu feiern, ist nicht billig. Selbst für kleine Feier gehen Kosten schnell in die Zehntausende. Doch Salvati und van Slogteren empfehlen, nicht am falschen Ende zu sparen. Denn: „Musik ist unglaublich wichtig für diesen Tag“, erklären sie. Einmal hat ihnen ein Brautpaar abgesagt, weil ihnen die Gage für einen Auftritt der beiden zu hoch war. „Und dann war die Musik so schlimm, dass die Trauzeugin uns danach doch noch mal gebucht hat“, berichtet Salvati. -
Was können die Sängerinnen und Sänger?
Live-Musik kann eine große Bereicherung für eine Hochzeit sein. Doch Salvati und van Slogteren empfehlen, sich genau anzuschauen, wenn man bucht. Stichwort: Referenzen. Das könne beispielsweise auch die Teilnahme an einer Castingshow sein: „Wenn jemand bei The Voice oder ähnlichem relativ weit vorne war, dann wurde die Person von Profis bewertet“, sagt Salvati. Eine professionelle Gesangsausbildung sei ebenfalls wichtig. „Man sollte auch immer gucken, was jemand außer Hochzeitsmusik gemacht hat“, erklärt er. -
Auf Profis setzen
Die Versuchung ist groß, vor der Hochzeit die Cousine oder den guten Freund mit der schönen Stimme zu bitten, ein oder zwei Lieder bei der Feier zu singen. Aber: „Das Risiko ist sehr groß, dass die Person zu aufgeregt ist - oder plötzlich krank wird.“ Jedes Jahr bekäme das Paar etliche Anfragen von Paaren, ob sie für ausgefallene Sänger einspringen können. Sie schätzen: 70 Prozent der privat organisierten Leute fallen aus: „Sie sind aufgeregt, müssen weinen oder abbrechen.“ Die Fehleranfälligkeit sei groß, dass Verwandte vor Rührung nicht weiter singen können. Salvati sagt: „Das ist eine Erinnerung, die bleibt für immer - und wenn es dann unangenehm ist, erinnert man sich auch für immer.
Natürlich können auch professionelle Sänger krank werden - aber die kümmern sich dann entweder um Ersatz, oder sind so gut geschult, dass sie auch mit einer Erkältung singen können. -
Ohren auf bei der Songauswahl
Salvati berichtet: „Mir fällt immer wieder auf, dass Paare Songs wählen, die zwar romantisch klingen, es textlich aber gar nicht sind.“ Früher habe er beispielsweise oft „In the Arms of an Angel“ gesungen - und dann beim Singen einmal festgestellt: Es geht um eine Drogenüberdosis. -
Schließen Sie Verträge ab!
Das gilt laut Salvati und van Slogteren nicht nur für Musiker, sondern auch für Caterer und Fotografen. „Es ist einfach eine Sicherheit für beide Seiten“, so Salvati. Einmal seien sie bei einer Hochzeit aufgetreten und plötzlich sei eine Bläser-Band aufgetaucht, die ebenfalls auf der Feier spielen wollte. „Dabei hatte das Brautpaar die Band nur mal angefragt - die hatte das aber als feste Buchung verstanden.“ -
Entspannen Sie sich
Salvatis und van Slogeterens Tipp: Einfach den Tag genießen. „Es geht immer etwas schief“, erklären sie. Aber viele Paare würden sich so viel Druck machen, dass selbst kleine Probleme für Stress sorgen. „Die sind sowieso schon unlocker und wenn dann die Fotobox nicht funktioniert oder die Frisur nicht sitzt, kippt ganz schnell die Stimmung.“
In Lippstadt aufgewachsen, zum Studieren nach Hessen ausgeflogen, seit 2018 zurück in der (erweiterten) Heimat bei den Ruhr Nachrichten.
