
© Marc D. Wernicke (A)
„Gefährliche Slalompiste“: Anwohner pochen auf Veränderungen an ihrer Straße
Verkehr
Die Wellinghofer Amtsstraße ist und bleibt ein Streitthema. Und das sollte eigentlich in einer Planungswerkstatt behandelt werden. Doch die lässt auf sich warten.
Die Wellinghofer Amtsstraße in Hörde sorgt weiterhin für Ärger bei Anwohnern und Pendlern. Zu wenige Parkplätze, zu hohe Geschwindigkeit und zu viele Lkw, protestiert die eine Seite der Anwohner.
Auf der anderen Seite sollen die Pkw nicht auf dem Bürgersteig parken, außerdem kann das Tempo der Straße nicht verringert werden: Denn sie gehört zum Vorbehaltsnetz und hat daher eine Tempo-50-Regelung.

Arztpraxen, Bankautomaten und verschiedene Gewerbe ziehen im Wellinghofer Zentrum Parkplatzsuchende an. © Marc D. Wernicke (A)
„Gefährliche Slalompiste“
Der Anwohner Norbert Schneider kritisiert jedoch, dass die Straße inzwischen vor allem eines sei: „eine gefährliche Slalompiste“. Daran schuld sei laut Aussage von Schneider die schmale und gleichzeitig zugeparkte Straße.
Auch er fordert eine Verringerung der Geschwindigkeit: „Die Unfallgefahren liegen deutlich auf der Hand, aber trotzdem ist diese ‚Anliegerstraße‘ mit 50 km/h ausgewiesen, eine Farce!“, sagt Norbert Schneider.
Gleichzeitig seien Parkstreifen und Gebotsschilder an der Straße nicht vorhanden, so der Anwohner. „Die Zustände in dieser Straße sind den Anliegern nicht mehr zu vermitteln“, sagt Schneider.
Mit diesen Beschwerden steht der Dortmunder nicht allein da: Unterschriftenaktionen und Ortsbesichtigungen wurden aufgrund der Wellinghofer Amtsstraße schon zahlreiche gestartet.
Viele wünschen sich Veränderungen im Dortmunder Verkehr
Bereits im September vergangenen Jahres hat die Politik in Hörde einstimmig beschlossen, eine Planungswerkstatt für Wellinghofen einzurichten – offiziell für den gesamten Stadtteil, aber auch für den Verkehr an der Wellinhofer Amtsstraße.
Auch die Stadt Dortmund bemerke, dass sich viele Bürger und Anwohner Veränderungen auf den Dortmunder Straßen wünschen, und das nicht nur in Wellinghofen.
„Der Wunsch nach einer Verkehrswende, nach Veränderungen in der Aufteilung des Straßenraums und neuen Mobilitätskonzepten hat in den letzten Monaten zu einer Vielzahl an Anfragen und Beschlüssen der Bezirksvertretungen und der Ausschüsse geführt, aber auch aus der Bürgerschaft selbst“, sagt Stadt-Pressesprecher Christian Schön. Dadurch würden sich die Aufgaben aus allen Stadtbezirken häufen, so Schön.
Unter anderem seien Verkehrskonzepte, Verkehrsuntersuchungen, Straßenneuplanungen und Parkraumkonzepte für alle Stadtbezirke geplant – und eben auch die Planungswerkstatt für Wellinghofen.
Angekündigte Planungswerkstatt lässt sich nicht digital umsetzen
„Einen genauen Termin für die Durchführung können wir aber aufgrund der Vielzahl der Projekte noch nicht nennen“, sagt Schön. In Zeiten der Corona-Pandemie sei ohnehin nicht an eine Planungswerkstatt zu denken: „Ein Wechsel ins Digitale ist bei Werkstätten oder Workshops eher schwierig, denn es ist keine reine Dialog-Veranstaltung. In einer Werkstatt will man ja die Köpfe zusammenstecken, was skizzieren, zeichnen, darüber diskutieren, auf neue Ideen kommen“, erklärt Schön.