Sorgenvoll blickt Norbert Schneider (81) auf den Verkehr, der mit Tempo 50 über die Wellinghofer Amtsstraße rollt. Just in diesem Moment rauscht der 438er-Bus an ihm vorbei – die entgegenkommenden Autos hingegen müssen warten. Rechts und links auf der rund sieben Meter breiten Fahrbahn stehen zahlreiche parkende Fahrzeuge. „Das ist ein Slalomfahren, das ist katastrophal und gefährlich“, sagt Norbert Schneider.
Der gebürtige Dortmunder lebt seit 22 Jahren in Wellinghofen und blickt seit geraumer Zeit kritisch auf die Parksituation rund um die Wellinghofer Amtsstraße. Seit Jahren beschäftigt das Thema den Ortsteil. Dort, im Bereich bis etwa zum Awo-Ortsverein, gibt es keinerlei Schilder, die Autofahrerinnen und Autofahrer darauf hinweisen, wie sie zu parken haben. „Die Busse fahren hier durch, Schwerverkehr auch und es gibt keine Schilder, wie man parken soll. Die Straße ist einfach zu schmal, um auf der Fahrbahn zu parken“, beklagt der 81-Jährige.
„Gefahr für Kinder“
Dass die Autos an der Wellinghofer Amtsstraße auf der Fahrbahn parken, entspricht zunächst einmal den Vorschriften. Laut ADAC, der sich auf die Straßenverkehrsordnung (StVO) beruft, heißt es, dass „das Halten und Parken auf Gehwegen verboten ist“, wenn es keine entsprechenden Schilder oder Markierungen gibt. Laut Schneider hätten deshalb schon einige Pkw-Fahrer einen Strafzettel erhalten, die halbseitig auf dem Gehweg geparkt hätten.
Dadurch, dass die Autofahrer wegen der parkenden Fahrzeuge immer wieder warten und vor entgegenkommenden Autos ausweichen müssten, komme es außerdem immer wieder dazu, dass Autos über den Bürgersteig fahren. „Das ist einfach eine Gefahr für Kinder.“

Ein Punkt, der den Dortmunder besonders wütend macht: In der Parallelstraße, der Durchstraße, gibt es Hinweisschilder, die das halbseitige Parken auf dem Bürgersteig erlauben. Auch dort gilt Tempo 50. Doch die Durchstraße ist mit rund neun Metern ohnehin schon wesentlich breiter als die Wellinghofer Amtsstraße. Für Norbert Schneider eine Farce. „Ein Irrsinn ist das. Das ist einfach willkürlich. In der Straße ist es so, in der Straße so. Warum geht das hier nicht?“

Dass es in der ohnehin schon schmaleren Wellinghofer Amtsstraße keine andere Regelung gibt, als dass die Autos zum Parken auf der Fahrbahn verpflichtet sind, ärgert ihn. Norbert Schneider fordert deshalb „eine ordentliche Beschilderung“, wie er sagt. „Ein Halteverbot auf einer Seite immer abwechselnd wäre auch denkbar.“
Wellinghofer Amtsstraße schon länger Thema
Hauptsache es stünden nicht auf beiden Seiten gleichzeitig Autos, die die Fahrbahn für den rollenden Verkehr noch enger machen, erklärt er. „Wenn abends hier welche durch flitzen, wurden auch schon Spiegel abgefahren“, sagt der 81-Jährige.
In der Vergangenheit hatten Anwohnerinnen und Anwohner bereits ein Tempo-30-Limit für die gesamte Wellinghofer Amtsstraße gefordert. Aus landesverkehrsrechtlichen Gründen ist das allerdings nicht möglich, da es sich um eine Verbindungsstraße handelt. Die Situation vor Ort beschäftigt nicht nur Norbert Schneider schon seit Jahren, sie war auch immer wieder Thema in der Bezirksvertretung – auch Ortstermine hat es bereits gegeben.
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