Für bislang unterversorgte Bereiche in Loh und Benninghofen kündigt Björn Meder Verbesserungen an.

© Neubauer/privat

„Weiße Flecken“ im Dortmunder Süden bekommen schnelles Internet – nur wann?

rnBreitbandausbau

Schnelles Internet ist in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Doch im Dortmunder Süden klaffen noch einige Lücken im Breitbandnetz.

Hörde, Loh, Benninghofen

, 22.03.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Breitbandausbau in Dortmund schreitet voran, wenn auch für viele viel zu langsam. Im Dortmunder Süden waren einige Bereiche so weit entfernt von schnellem Internet, dass Bewohner im kleinen Stadtteil Loh eine Petition gestartet haben, um in Zeiten von Streaming, Home-Office und -Schooling eine bessere Versorgung einzufordern.

Inzwischen hat die Telekom in einigen Bereichen im Stadtbezirk Hörde mit etwa einjähriger Verspätung den sogenannten Vectoringausbau vorangetrieben. Dabei liegt die Glasfaser nur bis zum Kabelverzweiger (FTTC), von dort geht es per Kupferkabel weiter bis zum Hausanschluss. Das ist nicht gerade Gold-Standard, bedeutet aber immerhin eine spürbare Verbesserung der möglichen Leistung.

Der Glasfaser-Ausbau im Dortmunder Süden geht voran - braucht aber Zeit.

Der Glasfaser-Ausbau im Dortmunder Süden geht voran – braucht aber Zeit. © picture alliance/dpa

Echte Glasfaser (FTTB) bis zum Gebäude und damit schnellere und stabilere Verbindungen soll es demnächst dort geben, wo bislang noch kein Anbieter den Breitbandausbau übernommen hat. Solche unterversorgten Bereiche, sogenannte „weiße Flecken“, gibt es in Benninghofen und Loh ungewöhnliche viele, beispielsweise im Papenkamp und an Teilen der Benninghofer Straße.

„Die Unterversorgten bekommen einen kostenlos Glasfaseranschluss“

Damit diese weißen Flecken möglichst zügig geschlossen werden, wird der Ausbau dort von Bund und Land gefördert. „Die Unterversorgten bekommen einen kostenlos Glasfaseranschluss“, sagt Björn Meder, Gigabitkoordinator der Dortmunder Wirtschaftsförderung. Als unterversorgt gilt dabei laut bisheriger Definition der Fördergeber ein Internetanschluss, der eine verfügbare Internetgeschwindigkeit von unter 30 Mbit/s hat (und für den „im förderrelevanten Markterkundungsverfahren keine Ausbaumeldung vorlag“).

Jetzt lesen

Im Dortmunder Süden hat Dokom21 den Zuschlag für den Ausbau erhalten. Allerdings müssen die betroffenen Bürger noch etwas Geduld haben, bis auch hier Videokonferenzen und Netflix ruckelfrei laufen. Die Umsetzung sei bis Mitte 2025 vorgesehen, so Björn Meder.

In dem Zuge hätten aber auch andere die Chance, ihre Datenleitungen zu verbessern. Vielfach sei beispielsweise ein Anschluss über das Kabelnetz möglich. „Dortmund verfügt über ein großes Kabelnetz, da lohnt es sich auf jeden Fall, das zu prüfen.“

Jetzt lesen

Und auch, wer nicht direkt in den Genuss eines geförderten Anschlusses aus dem Ausbauprogramm kommt, kann unter Umständen davon profitieren. Wer im Bereich der Trasse liegt, hat eventuell Glück und kann sich kostengünstig anschließen lassen. „Das sollte man prüfen“, empfiehlt Meder. „So günstig wird man sehr wahrscheinlich nie wieder an einen Glasfaseranschluss kommen“, sagt er und verweist unter anderem auf die Wertsteigerung der Immobilie.

Interessenten sollten beachten, dass der bislang geplante geförderte Ausbau nicht jeweils ganze Straßen betrifft, sondern jeder Hausanschluss einzeln zu betrachten ist. „Die Menschen denken immer in Straßenzügen, aber so funktioniert das nicht. Die Netzstruktur ist kompliziert. Wir versuchen jedenfalls, so vielen Leuten wie möglich einen kostengünstigen Glasfaseranschluss zu ermöglichen.“

Die interaktive Ausbaukarte von Dokom21 zeigt an, welche Adressen von dem geförderten Ausbau profitieren.

Die interaktive Ausbaukarte von Dokom21 zeigt an, welche Adressen von dem geförderten Ausbau profitieren. © Dokom21

In der Ausbaukarte von Dokom21 kann jeder Bürger nachschauen, ob an seiner Adresse ein geförderter Glasfaseranschluss möglich ist. Noch klaffen einige kleinere Lücken im Ausbaubereich, aber auch die sollen nach und nach geschlossen werden.

Jetzt lesen

Bereiche mit Vectoring gelten als versorgt und fallen daher aus dem Förderprogramm heraus. Der Dortmunder Gigabitkoordinator versucht, die Kunden zu trösten: Die Leistung in einem FTTC-Netz müsste „theoretisch zunächst ausreichend“ sein. „Drei bis fünf Jahre kann man damit leben.“ Dann sei das Ausbauziel bis 2030 ein echtes Glasfasernetz.

Wie es weitergeht mit dem Breitbandausbau im Stadtbezirk Hörde, darüber wird Björn Meder voraussichtlich in der April-Sitzung der Bezirksvertretung Auskunft geben. Per Videochat konnte er bereits signalisieren, dass es auch im Dortmunder Süden vorangeht.