
© Alexandra Wachelau
Weihnachtseinkauf gestohlen: Dieb wendet fiesen Trick an
Diebstahl
Anne Bernau (77) aus Lünen hatte gerade die Weihnachtseinkäufe für ihren Freundes- und Bekanntenkreis im Depot erworben, als er gestohlen wurde. Der Dieb war in diesem Fall besonders dreist.
Weihnachtskarten für die Liebsten – vor allem bei einem großen Freundes- und Bekanntenkreis können da einige Karten zusammenkommen. So war es jetzt bei Anne Bernau (77). Die ehemalige Yoga-Lehrerin verschenkt normalerweise viele schriftliche Grüße und benötigt dementsprechend viele Weihnachtskarten. Dieses Jahr hat sie keine Karten verschenkt: Ihr Weihnachts-Großeinkauf wurde gestohlen.
Anne Bernau macht das fassungslos: „Das ist mir noch nie passiert. Es ist sehr frustrierend und traurig“, sagt sie. Auf dem weihnachtlichen Design-Gipfel im Depot, Immermannstraße 29, wurde Bernau in diesem Jahr für den Kartenkauf fündig. Schnell kam für die schönen Karten im DIN-A-5-Format ein Betrag in Höhe von 50 Euro zusammen, auch ein Kunstdruck war für die Rentnerin dabei.
„Normalerweise bekommen meine Kursteilnehmer immer selbstgemachte Karten, aber als ich vor Ort den Stand gesehen habe, habe ich zusätzliche Karten geholt“, so die 77-Jährige aus Lünen.
Gezielter Diebstahl von einem unbekannten Mann
Doch verschenkt wurden die Karten nie. Als Anne Bernau die Tüte bezahlt hatte und sie noch kurz auf der Verkaufstheke stehen ließ, nahm sie ein Mann entgegen – und verschwand im Gedränge. „Ich konnte gar nicht so schnell reagieren“, sagt Anne Bernau. Als sie daraufhin Nebenstehende ansprach, entstand der Eindruck, dass der Mann schon länger hinter ihr hergelaufen sei: „Die Verkäuferin und andere Besucher dachten erst, er hätte zu mir gehört. Ich habe ihn nicht bemerkt, ich war so in den Einkauf vertieft“, sagt sie.
„Ich verstehe nicht, was er mit diesen Karten wollte“, sagt Bernau. Auch Oliver Peiler von der Polizei Dortmund begegnet dem Fall mit Unverständnis. „In der Weihnachtszeit gibt es natürlich, vor allem auf dem Weihnachtsmarkt im Gedränge, vermehrte Taschendiebstähle“, sagt Peiler.
Dass allerdings eine Tüte mit Weihnachtskarten geklaut wird, sei laut Peiler eher selten: „Das kann natürlich auch einen hohen Wert besitzen und ist besonders ärgerlich für die Betroffenen, aber meistens sind es eher die klassischen Wertgegenstände in Handtaschen, die weg sind“, so Peiler. Wobei, so betont er, solche Diebstähle zur Weihnachtszeit generell rückläufig seien.
Weihnachtsdiebstähle werden eigentlich seltener
„Wir bieten seit Jahren eine verstärkte Polizei-Präsenz und versuchen, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, mit ihren Sachen vorsichtig zu sein“, so Peiler.
Im Fall von Anne Bernau schien der Dieb es gezielt auf ihre Einkäufe abgesehen zu haben. Sie selbst ist sogar achtsam mit ihrem Besitz, beispielsweise versteckt sie ihre Geldbörse immer in einer Tüte, bevor sie in die Handtasche kommt. Eine Anzeige möchte Bernau nicht aufgeben: „Jetzt bringt es ja wirklich nichts mehr“, sagt die 77-Jährige resigniert. Ein komisches Gefühl beim Einkaufen bleibe dennoch: „So etwas in der Weihnachtszeit, das gibt einem schon zu denken“, sagt sie.