Große Überraschung beim Richtfest auf dem Hansaplatz in der Dortmunder Innenstadt. Eigentlich sollte der Engel am Freitag gegen 13 Uhr auf den „größten Weihnachtsbaum der Welt“ gesetzt werden. So wie jedes Jahr sollte er den Baum krönen.
Doch stattdessen hievte ein Kran eine riesige goldene Kugel in die Höhe. Unser Reporter konnte von einem Hubwagen aus verfolgen, wie in 45 Metern Höhe eine goldene Kugel auf die Spitze gesetzt wurde. Aus der Nähe betrachtet sieht der Baumspitzen-Schmuck wie ein riesiger Fußball aus.
Die Kugel mit knapp drei Metern Durchmesser auf die Spitze zu setzen, war ein Balanceakt. Ein Kran steuerte die Position zum Baum, zwischendurch muss diese korrigiert werden. Nach knapp 45 Minuten sitzt die Kugel fest.
Am 27. November (Montag) wird sie dann in einem öffentlichen Akt auf dem Hansaplatz zum Leuchten gebracht.
„Fußball ist nicht die Intention“
Patrick Arens, Veranstalter des Weihnachtsmarktes Dortmund 2023, betont im Gespräch mit dieser Redaktion jedoch ausdrücklich: „Fußball ist definitiv nicht die Intention dahinter.“
Es handele sich um eine „Kugel“, die auch als „Weltkugel“ interpretierbar sei. Ausgewählt worden sei die Konstruktion gemeinsame mit dem Bauunternehmen C.O. Weise vor allem wegen ihrer Qualitäten, wenn sie erleuchtet wird. „Das sieht wirklich gut aus“, sagt Patrick Arens.
Man habe sich bei der Auswahl der Spitzen-Gestaltung offen gelassen, ob man eine Alternative zum Engel auswähle. „Das ist wie zuhause, wo es auch bei vielen Diskussionen gibt, ob man die richtige Spitze ausgewählt wird.“
2011 gab es schonmal Pläne der Veranstalter einen goldenen Fußball auf die Spitze zu setzen. Die evangelische Kirche war dagegen. Auf Drängen der Kirche kam es nicht dazu.
Patrick Arens sieht einen Unterschied zur Debatte von 2011. „Damals war es von der Aussage eindeutig auf Fußball ausgerichtet“. Im ersten Klopp-Meisterjahr war die Euphorie groß. Viele wollten lieber den traditionelleren Engel. Als Kompromiss hingen über Jahre eine leuchtende Meisterschale und ein DFB-Pokal in den Fichten.
Hat der Engel ausgedient?
Hat der Engel jetzt ausgedient? Auch zu dieser Frage zieht Arens den Vergleich mit heimischen Weihnachtstraditionen. „Die Deko kommt in den Keller und nächstes Jahr schaut man dann weiter.“
Durch die Kugel-Konstruktion wird der Baum übrigens sogar ein Stück höher. Zehn Zentimeter sind es genau. Der Dortmunder Weihnachtsbaum misst damit nun genau 45,20 Meter. „Der Grinch kommt persönlich nachmessen“, sagt Patrick Arens mit einem Lächeln.
Damit spielt er auf die in diesem Jahr über Social Media-Aktionen ausgespielte „Konkurrenz“ der Veranstalter des „Cranger Weihnachtszaubers“ zur Dortmunder Weihnachtsstadt.
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