
© Stephan Schütze (A)
Weihnachten in den Dortmunder Kirchen: Das geht zu weit!
Meinung
Höchst unterschiedliche Regeln gelten zu Weihnachten in den Dortmunder Kirchengemeinden - von 2G bis zum Kirchenbesuch ohne Test. Unser Autor sieht das kritisch. Denn so werden Menschen ausgeschlossen.
Haben Sie schon geschaut, welche Regeln in den Weihnachtsgottesdiensten in Ihre Gemeinde gelten? Es könnte etwas länger dauern. Denn einheitliche Regeln gibt es nicht - mal gilt 2G, mal 3G, mal gar kein G, mal ist eine Voranmeldung nötig, dann wieder nicht.
Die Verwirrung, die die Kirchen damit stiften, ist das eine. Das andere ist die Frage, ob manche Regeln angesichts der aktuellen Corona-Lage noch verantwortbar sind.
Dass man Ungeimpfte nicht ausschließen will, darüber lässt sich vielleicht noch streiten - aber auch Ungetestete? Tatsächlich empfiehlt das Erzbistum Paderborn den katholischen Gemeinden offiziell, auch Gottesdienste ohne 3G-Regelung anzubieten, um allen die Teilnahme zu ermöglichen.
Man muss sich klarmachen: In Nachbarländern wird angesichts der anrollenden Omikron-Welle ein Lockdown für Einzelhandel (außer Supermärkte) und die Gastronomie verkündet. Und hier kann man ungetestet einen Gottesdienst - wenn auch mit Maske und Abstand - besuchen. Die Kirche, der hier von der Politik viele Freiheiten eingeräumt werden, muss sich fragen, ob das verantwortbar ist.
Und vielleicht sollte man auch mal darüber nachdenken, wie viele vielleicht vorerkrankte Menschen, die gern einen Weihnachtsgottesdienst besucht hätten, darauf verzichten, weil ihnen diese Lockerheit zu weit geht. Auch so schließt man Menschen aus.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
