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Wegen Corona-Krise: Lütgendortmunder Café muss schließen
Coronavirus
Am Mittwoch hat die Landesregierung beschlossen, die Einschränkungen für Gaststätten zu lockern. Für Kai Schmidt im Café Blickpunkt bei Joanna kommt das zu spät, ihn hat das Virus ruiniert.
Viele Lütgendortmunder müssen seit Beginn der Corona-Einschränkungen auf ihr Stammlokal, das Café Blickpunkt. verzichten. Jetzt wurde bekannt: Auch nach Lockerung der Corona-Beschränkungen wird das Café nicht mehr öffnen.
Kai Schmidt (50) ist hin und her gerissen zwischen Stolz und Enttäuschung.
Einerseits muss der ausgebildete Koch in dieser Woche das Aus seiner ersten eigenen Gaststätte bekanntgeben, doch er sieht diesen gescheiterten Ausflug in die Selbstständigkeit andererseits nicht als persönliche Niederlage. Schließlich hat die Corona-Krise Schuld an der Pleite.
Fixkosten aber keine Einnahmen
Im August 2019 hatte er das Café vom langjährigen Wirt Wilhelm Mohrenstecher übernommen. Schon im Dezember hatte sich das Geschäft so gut eingespielt, dass er Schwarze Zahlen vermelden konnte.
„Im Januar sind die Umsätze dann zwar zurückgegangen, aber das war zu erwarten“, berichtet Kai Schmidt. „Wir hatten das Gefühl, es geschafft zu haben“.
Dann kam die Corona-Schließung, 500 bis 700 Euro Einnahmen pro Tag fielen weg, so Schmidt, 1000 Euro Fix-Kosten pro Woche blieben. Auch 9000 Euro Soforthilfe vom Staat konnten den Betrieb nicht retten, in dieser Woche waren die Rücklagen aufgebraucht. „Und einen Kredit haben wir nicht mehr bekommen“, berichtet Schmidt, der nun wieder eine Festanstellung als Koch anstrebt.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
