Anwohner wehren sich gegen Fast-Food-Filiale an der B1
Geplanter Burger King in Dortmund sorgt für Ärger
Die Fast-Food-Kette Burger King startet einen neuen Anlauf zur Ansiedlung an der B1 in Dortmund. Den Anwohnern gefällt das gar nicht. Der geplante Bau sorgt bei ihnen für großen Ärger. Deswegen haben die Anwohner jetzt eine Petition gestartet.

Auf dieser Fläche an der Ecke Westfalendamm/Detmar-Mülher-Straße soll eine neue Burger-King-Filiale entstehen. © Daniel Bläser
Die Überschrift ist eindeutig: „Kein Burger King an der B1!“ So steht es auf der Internetseite „Openpetition.de“. Hier werden Unterschriften gesammelt von Menschen, die sich für oder gegen eine bestimmte Sache einsetzen.
24 Stunden im Betrieb plus Drive-In-Schalter
Eine der vielen Petitionen auf dieser Seite hat Daniel Bläser eingestellt. Er ist Anwohner der Detmar-Mülher-Straße und hat diese Petition stellvertretend für die Nachbarschaft eingestellt, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion sagt.
Der Grund: Die Schloss Burger GmbH will als Franchise-Nehmer an der Ecke zur B1 eine Burger-King-Filiale errichten – inklusive 24-Stunden-Betrieb und Drive-In-Schalter. Mit diesem Vorhaben ist das Unternehmen 2016 an selber Stelle schon einmal gescheitert, jetzt hat es bei der Stadt eine neue Bauvoranfrage gestellt. Das schmeckt den Anwohnern gar nicht.
Anwohner befürchten mehr Unfälle
So heißt es in der Begründung zur Petition unter anderem: „Die Zu- und Abfahrt (…) soll über die B1 erfolgen. Dies birgt die Gefahr zu erhöhtem Rückstau auf der B1, welche an dieser Stelle ohnehin schon stark belastet ist. Die Belieferung wird über die Detmar-Mülher-Straße erfolgen.“

Die Anwohner um Daniel Bläser (l.) wehren sich gegen die Pläne von Burger King und haben jetzt eine Online-Petition gestartet. © Daniel Bläser
Die Anwohner sorgen sich unter anderem vor einer erhöhten Unfallgefahr auf der Detmar-Mülher-Straße, die eine kleine Wohnstraße ist, sowie vor zunehmendem Lärm und Müll sowie einer Verschärfung der Luftverschmutzung. „Gegen Fast Food und Burger King an sich spricht gar nichts“, sagt Daniel Bläser. „Doch diese Stelle ist einfach ungünstig.“
Konkurrenz ist schon in der Nähe
Das bauliche Konzept für diesen Bereich sei eigentlich auf hochwertige gewerbliche Nutzung ausgelegt, so Bläser: „Wenn sich noch mehr Fast-Food-Restaurants hier ansiedeln, haben wir bald eine Fast-Food-Meile wie in Los Angeles.“
Direkt Gegenüber befindet sich in Richtung Unna ein Subway, in Richtung Innenstadt haben sich bereits KFC und McDonald‘s an der B1 niedergelassen – beide liegen nur rund zwei Kilometer von der Brache an der Detmar-Mülher-Straße entfernt.
Erste Fast-Food-Filiale in Richtung City
Daniel Bläser weiß um die gute Lage des Grundstückes. „Wenn Burger King sich dort ansiedelt, ist es die erste Fast-Food-Filiale für alle, die auf der B1 von Unna in Richtung Zentrum fahren.“ Nicht wenige potentielle Kunden der beiden Mitbewerber könnten auf diesem Wege abgefangen werden.
„Klar kann ich verstehen, wenn das Unternehmen wachsen will“, sagt Daniel Bläser. „Aber das Gebäude würde sehr tief in die Wohnbebauung gehen.“ In dieser Geschichte geht es nicht darum, dass an dieser Stelle nichts gebaut werden soll.
Nicht nur zuknallende Türen
Es geht nur darum, was ein möglicher Bau mit sich brächte: ein höheres Verkehrsaufkommen, dadurch eine höhere Gefahr für die Kinder, zuknallende Türen mitten in der Nacht, ästhetische Abstriche durch möglicherweise vier bis fünf Meter hohe Lärmschutzwände, die aufgestellt werden müssten, sowie dauerhafter Geruch von Frittenfett.
„Die Bebauung an der B1 soll die dahinter liegenden Wohnbereiche – wie auf dem Nachbargrundstück – eigentlich vor dem Lärm der Bundesstraße schützen und nicht neue Lärmemissionen erzeugen und dadurch gar weitere technische Maßnahmen wie die Errichtung von Lärmschutzwänden nach sich ziehen“ so Bläser.
Bezirksbürgermeister und Burger King äußern sich
Die Petition haben die Anwohner bereits an die Politik weitergereicht. Bezirksbürgermeister Udo Dammer weiß also von den Sorgen der Menschen in der Siedlung. „Ich kann verstehen, dass die Anwohner nicht glücklich sind“, sagt er.
Auch Burger King äußerte sich auf Anfrage stellvertretend für die Schloss Burger GmbH. „Der Franchise-Nehmer will dieses Projekt in Abstimmung mit der Stadt und den Behörden realisieren“, sagt ein Sprecher. Der Franchise-Nehmer sei sich seiner Verantwortung bewusst und wolle alle Auflagen erfüllen, um eine bestmögliche Lösung zu schaffen. Inklusive Lärmschutz und Belüftungsanlagen.
Es könnte alles schnell gehen
Wie weit die Verhandlungen mit der Stadt hinsichtlich der Baugenehmigung sind, verriet der Burger-King-Sprecher nicht. Sobald eine Genehmigung vorliegt, dauere es in der Regel aber drei bis vier Monate bis zur Fertigstellung einer Filiale. Die Anwohner sammeln derweil weiter Unterschriften.