„Ich habe auf der Arbeit geduscht“ Thomas Reil hatte 26 Stunden lang kein Wasser

Wasserrohbruch macht erfinderisch: „Ich habe auf der Arbeit geduscht“
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Auf den Straßen in Husen-Kurl scheint irgendwie ein Fluch zu liegen. Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Tagebrüchen auf der Wickeder Straße kam, ist diese mittlerweile voll gesperrt und wird dies auch noch einige Zeit bleiben. Auf der Umleitungsstrecke Flemerskamp kam es am Pfingstsonntag (28. Mai) zu einem weiteren Vorfall, der jedoch nicht nur Auswirkungen auf den Straßenverkehr hatte.

Denn auf dem Flemerskamp ist ein Wasserrohr gebrochen. Mit weitrechenden Folgen für die Anwohner auf der Straße. Einer von ihnen ist Thomas Reil. Er hatte für etwa einen Tag kein Wasser in seinem Haushalt und musste kreativ werden. Als es zum Rohrbruch kam, hat er das bei sich zu Hause deutlich und recht schnell mitbekommen.

„Zuerst hat sich die Bodenplatte gehoben und dann schoss das Wasser hier die Straße runter“, erzählt Reil vom Rohrbruch. Dann sei jedoch sehr schnell reagiert worden. „Der Notdienst war sehr schnell da, das muss man schon sagen. Dann wurde alles sofort abgesperrt und daraus ergab sich jetzt die Baustelle. Die Straße wurde aufgerissen und dann haben sie die ganze Nacht durchgearbeitet“, berichtet er unserer Redaktion am Dienstag (30.5.).

Von dem Ursprungsschaden ergaben sich laut Reil noch weitere Folgeschäden, „weshalb sich das Ganze bis gestern Abend (29. Mai, Anm. d. Red.) gezogen hat. Um 18 Uhr war wieder Wasser da.“ Insgesamt sei für etwa 26 Stunden das Wasser bei ihm und in der gesamten Nachbarschaft weg gewesen, wie Reil erzählt.

Die Sperrung auf dem Flemerskamp soll nach dem Wasserrohrbruch bereits am 3. Juni wieder aufgehoben werden.
Die Sperrung auf dem Flemerskamp soll nach dem Wasserrohrbruch bereits am 3. Juni wieder aufgehoben werden. © Tim Hübbertz

Doch was tun ohne Wasseranschluss für mehr als einen ganzen Tag? Dafür wurde laut Reil ebenfalls gesorgt. „Es gab zentrale Versorgungsstellen mit einem Hydranten in der Nähe und einen kleinen Anhänger“, erklärt der Anwohner die Notversorgung für die Zeit, in der die Leitungen repariert werden mussten.

Doch er selbst hat für die Körperhygiene auch andere Lösungen gefunden. „Ich selber habe zum Beispiel dann auch einfach auf der Arbeit geduscht“, erzählt Reil lachend und ergänzt, „da muss man dann auch ein bisschen erfinderisch sein.“

Nicht der erste Vorfall

Der Wasserrohrbruch auf dem Flemerskamp ist allerdings nicht unbedingt etwas Neues. Denn hier gab es in der Vergangenheit bereits einen Vorfall. „Es gab vor zwei Jahren schonmal einen Wasserrohbruch, allerdings an versetzter Stelle. Das wurde geflickt, da hatten wir auch etwa 24 Stunden kein Wasser“, erzählt der Anwohner. Er vermutet, dass es jetzt an versetzter Stelle am noch alten Rohr zu einem Bruch kam.

Durch den Wasserschaden am Flemerskamp kommt im ohnehin schon verkehrstechnisch arg belasteten Ort jetzt jedoch eine weitere Sperrung hinzu. „Es ist schon nervenaufreibend. Man muss aktuell viel Zeit einplanen um von A nach B zu kommen“, sagt er. Doch er kann der Baustelle auch etwas positives - wenn auch möglicherweise nicht ganz ernst gemeint - abgewinnen. „Für uns ist es durch die Baustelle jetzt gerade ganz schön ruhig hier“, sagt er mit einem Lachen.

Sperrung noch bis Samstag

Im Gegensatz zur langfristigen Sperrung auf der Wickeder Straße, die vermutlich noch bis Ende des Jahres bestand haben wird, soll der Verkehr über den Flemerskamp schon zeitnah wieder freigegeben werden.

Wie Gabi Dobovisek von Donetz am Mittwochmorgen bestätigte, soll die Sperrung wegen des Wasserrohrbruchs am kommenden Samstag (3. Juni) bereits wieder aufgehoben werden und nicht wie ursprünglich am Vortag noch gemeldet erst zu beginn der kommenden Woche.

So lange jedenfalls kann Thomas Reil noch die Ruhe an seinem Haus genießen. Auch wenn von der Baustelle bestimmt auch das eine oder andere Geräusch ausgehen könnte.

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