Ostermarsch zieht Montag in die City Warum Dortmunder gegen den Ukraine-Krieg demonstrieren

Ostermarsch: Warum wir gegen den Ukraine-Krieg demonstrieren:
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Seit mehr als einem Jahr tobt der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. „Das Töten muss beendet werden“, fordert Joachim Schramm. Der Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft NRW ruft zum diesjährigen Ostermarsch auf, der am kommenden Wochenende (8.4. bis 10.4.) von Duisburg nach Dortmund führt.

Es ist ein Trio, das die traditionsreiche pazifistische Kundgebung in Dortmund und im Ruhrgebiet organisiert; Joachim Schramm, Felix Oekentorp, der das Demo-Geschehen zwischen Duisburg und Dortmund koordiniert und Gabi Brenner vom Dortmunder Friedensforum, der die Abschlusskundgebung am Hansaplatz am Herzen liegt.

500 Personen nahmen letztes Jahr an der Kundgebung teil. „Dieses Jahr werden es vielleicht ein bisschen mehr“, hofft Schramm. Der Demo-Zug beginnt auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld und setzt sich dann über die Rheinische Straße über den Wall in Bewegung, um am Stadttheater Richtung Hansaplatz abzubiegen. Dort beginnt um 15 Uhr die Schlusskundgebung unter dem Motto „Verhandeln statt Schießen“.

„Am Hansaplatz gibt es ein Friedensfest mit Musik, Essen und Trinken“, kündigt Gabi Brenner an. Sie findet es „schade, dass es angesichts des Ukraine-Kriegs“ wohl nicht viel mehr als etwa 500 Teilnehmer geben wird. „Die Kriegspropaganda zeigt Wirkung“, betreibt sie Ursachenforschung.

Dementgegen hofft Felix Oekentorp auf „wachsenden Unmut“ , da die Effekte des Ukraine-Kriegs spürbar würden: „Es gibt kein Geld für die Kindergrundsicherung, sagt Finanzminister Christian Lindner - das geht jetzt ans Militär.“

Oekentorp ist auch dafür zuständig, dass rechte Gruppierungen den Friedensmarsch nicht dafür nutzen, Flagge zu zeigen - bei Kundgebungen in Berlin war das zuletzt geschehen. „Nazis versuchen, das Friedensthema zu besetzen. Wenn Rechte versuchen, in den Marsch einzudringen, werden wir das in Zusammenarbeit mit der Polizei zu verhindern wissen.“ Die Wahl des Auftaktorts im Dorstfeld sei auch ein „klares Zeichen gegen Rechts“, ergänzt Joachim Schramm.

Joachim Schramm fordert zu einem Waffenstillstand und zur Aufnahme von Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg auf. Es gehe darum, einer „fortschreitenden Eskalation entgegenzutreten“ - sonst bestünde die Gefahr einer Ausweitung unter Einbeziehung von Nato-Staaten und des Einsatzes von Atomwaffen. Deswegen richte sich der Ostermarsch, gegen den „Austausch von US-Atombomben in Deutschland“, es sei aber auch nötig, „dass Russland die Ankündigung der Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus zurücknimmt.“ Deutschland dürfe nicht immer mehr Waffen liefern, wenn Russland verhandlungsbereit sei, könnten die Sanktionen gelockert werden.

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