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Anzeigen wegen Körperverletzung nach Ostermarsch – Kundgebung sonst friedlich
Demonstration
Rund 650 Teilnehmende waren am Ostermontag in Dortmund unterwegs, um beim Ostermarsch für eine friedliche Lösung des Ukraine-Kriegs zu demonstrieren. Dabei kam es zu einem Handgemenge.
Bei strahlender Sonne, klarem Himmel und knapp 20 Grad stand am Ostermontag (18.4.) in Dortmund die dritte und finale Etappe des Ostermarsches Rhein/Ruhr 2022 an.
Das Thema der diesjährigen Demo war eine aktuelle Forderung: „Ukraine-Krieg beenden! Eskalationsspirale durchbrechen – Atom- und Hochrüstung stoppen – Klima schützen“.
Um 12 Uhr fanden sich erste Teilnehmenden zur Versammlung am Wilhelmplatz in Dortmund-Dorstfeld ein. Zum Auftakt gab es eine ökumenische Friedensandacht, danach eine Kundgebung.
Handgemenge zwischen Teilnehmenden
Zum Anfang füllte sich der Platz nur spärlich – bis 14 Uhr, als sich der Demonstrationszug aufstellte, um über den Hellweg und die Rheinische Straße zum Wall und Hansaplatz zu laufen.
Zur Versammlung traten diverse Parteien, Bündnisse und Organisationen auf, primär aus dem politisch linken Spektrum. Darunter auch die MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands).
Zwischen MLPD-Angehörigen und Teilen des Organisationsteams der Demo kam es zum Start der Demo zu einer Auseinandersetzung. Nach Angaben der Polizei sei die MLPD darum gebeten worden, keine eigenen Lautsprecher zu verwenden, zudem sollte sich der Block hinten im Ostermarsch einordnen.

Zwischen Organisatoren des Ostermarsches und Mitgliedern der MLPD kam es zum Start der Demo zu einem Handgemenge. © Karsten Wickern
Die MLPD-Anhänger protestierten dagegen und weigerten sich, die Bitte des Veranstalters zu erfüllen. Es kam zu einem „Handgemenge“, so die Polizei. Ein Ordner ging dabei zu Boden, blieb aber unverletzt. Auch sonst wurde laut Polizei niemand verletzt – es gab aber auf beiden Seiten dennoch Anzeigen wegen Körperverletzung. Zwei Mitglieder der MLPD wurden von der Demo ausgeschlossen.
Diplomatie statt Waffen
Abgesehen von diesem Vorfall blieb der Ostermarsch in Dortmund störungsfrei. Gegen 15 Uhr erreichte der Demonstrationszug das Ziel auf dem Hansaplatz, hier gab es eine Abschlusskundgebung mit Musik und Redebeiträgen, unter anderem von Kathrin Vogler und Andrej Hunko, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke.
In der Spitze seien nach Angaben der Polizei 650 Teilnehmende dabei gewesen, zum Ende wurden es aber weniger. Gegen 17 Uhr endete die Versammlung.
Die bundesweit stattfindenden Ostermärsche wurden in diesem Jahr zum Teil stark kritisiert. Auf einigen Versammlungen wurde laut Medienberichten die Rolle Russlands als Aggressor im Ukraine-Krieg heruntergespielt. In Dortmund war das nicht der Fall. Allerdings wurde immer wieder Abrüstung und Entmilitarisierung gefordert, auf Schildern und Bannern teilweise auch direkt bezogen auf die Ukraine. Diplomatie sei der Schlüssel für Frieden.
1990 im Emsland geboren und dort aufgewachsen. Zum Studium nach Dortmund gezogen. Seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten. Findet gerade in Zeiten von Fake News intensiv recherchierten Journalismus wichtig. Schreibt am liebsten über Soziales, Politik, Musik, Menschen und ihre Geschichten.
