Berühmte Dortmunder
Warum heißt der Wilsingweg, wie er heißt? „Eine Arbeit wie im Krimi“
Warum heißen Straßen, wie sie heißen? Zwei neue „Legendenschilder“ wurden in Dortmund angebracht. Wer sind die Menschen? Was haben sie mit Dortmund zu tun?
von Linus Felsmann
Gartenstadt
, 05.07.2022 / Lesedauer: 3 minViele Straßen in Dortmund sind nach bedeutenden Personen benannt. Doch warum eigentlich? Dieser Frage widmen sich sogenannte „Legendenschilder“, die an verschiedenen Straßen Dortmunds angebracht sind und über berühmte Dortmunder informieren.
Zwei dieser „Legendenschilder“ hängen jetzt in der Gartenstadt in Dortmund. In der „Prellerstraße“ und dem „Wilsingweg“ werden Passanten ab sofort über die Namensträger der Straßen aufgeklärt. Entstanden sind die Schilder in einer Kooperation vom Stadtarchiv, dem Tiefbauamt und Gerhard Stranz. Angestoßen haben die Initiative jedoch die Anwohner selbst. Auch sie beschäftigte die Frage, wer der Namensgeber ihrer Straße gewesen ist.
Am Wilsingweg in Dortmund kann man jetzt mehr über einen Dortmunder Komponisten erfahren. © Schaper
Stundenlange Recherchearbeit
„Die Arbeit war wie ein Krimi, ich habe immer mehr entdeckt“, beschreibt Stranz seine Recherche. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten habe er jeden Tag mindestens sechs Stunden gearbeitet und bis zuletzt immer neue Details herausgefunden. „Mir geht es darum, das Erbe Dortmunder Legenden für zukünftige Generationen zu bewahren“, beschreibt Stranz seine Motivation.
15 000 Euro - so viel Geld hat Stranz zur Erstellung einer Gesamtausgabe des Komponisten Daniel Friedrich Eduard Wilsing in die Hand genommen. Die Partituren hätten erst für heutige Künstler „übersetzt“ und aufgearbeitet werden müssen.
Mit einem Zollstock-Dreieck in der Hand präsentiert er viele Details über das Leben und Wirken des Komponisten Wilsing bei der Einweihung des „Legendenschildes“ für den Künstler. Untermalt wird der Vortrag von Werken des Musikers.
Das steckt hinter dem Wilsingweg
Eduard Wilsing wurde 1809 in Hörde geboren und verbrachte einen Teil seines Lebens in Dortmund. Er hinterließ eine Reihe von Musikwerken, die in Teilen an Motive von Beethoven erinnern. Eines seiner Hauptwerke ist das Oratorium „De profundis“, das die Idee des Wirkens von Jesus Christus thematisiert.
„Dortmund kann stolz auf Eduard Wilsing sein“, betont Christiane Gruyters, Bezirksbürgermeisterin Innenstadt-Ost. Er sowie sein Urgroßvater Johann Gottlieb Preller seien ein Glückfall für Dortmund gewesen, sagt sie weiter. Preller sorgte als Landvermesser für eine kartografische Aufarbeitung der Grafschaft Dortmund. Zudem ebnete er durch seine Sammlung von Werken Johann Sebastian Bachs die Karriere seines Urenkels Wilsing.
Das verbindet Dortmund mit dem Mond
Mit dem Namen Wilsing erlangt Dortmund auch eine internationale Bedeutung: Die Wilsingkrater auf dem Mond sind nach dem Sohn des Dortmunder Komponisten benannt.
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