
© Stephan Schütze
Warum das Naturkundemuseum auch 2019 noch nicht wiedereröffnet
Umbau mit Verzögerungen
Die Sanierung des Naturkundemuseums ist auch fünfeinhalb Jahre nach Schließung des Hauses am Fredenbaum noch nicht beendet. Eine Wiedereröffnung ist wohl frühestens im Frühjahr 2020 möglich.
Die guten Nachrichten vorweg: Der riesige Dinosaurier, der seit Herbst 2014 in einer schützenden Folie verpackt war, ist schon seit einigen Monaten wieder in voller Pracht zu sehen. Und im Naturkundemuseum kann man inzwischen wieder Gäste empfangen – wie beim Neujahrsempfang der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums am Sonntagnachmittag.
Beim Rundgang mit Museumsleiterin Dr. Elke Möllmann gab es für die Museumsfreunde allerdings wenig Erfreuliches zu hören. Denn aus der erhofften Wiedereröffnung des Naturkundemuseums wird es auch in diesem Jahr nichts. Frühestens im Frühjahr 2020 wird das neukonzipierte Museum wohl erst seine Türen für Besucher wieder öffnen – fünfeinhalb Jahre nach der Schließung.
Stillstand auf der Baustelle
Die Schließung hat dann mehr als doppelt so lange gedauert wie ursprünglich geplant. Im Herbst 2014 waren zwei Jahre Zwangspause angekündigt worden – ein Jahr für Sanierung und Umbau des Hauses, ein weiteres Jahr für den Aufbau der neuen Dauerausstellung, bei der die Natur- und Erdgeschichte der Region im Mittelpunkt steht. Doch der Umbau wurde im wahren Wortsinn von Pleiten, Pech und Pannen begleitet.
Allein die Insolvenz der beauftragten Elektrofirma, die eine Neuausschreibung der Arbeiten nötig machte, sorgte für fast ein Jahr Stillstand. Denn der vorübergehende Ausfall des „Schlüsselgewerks“ brachte auch alle anderen vertraglich vereinbarten Termine mit Handwerkern durcheinander.
Probleme beim Lüftungsbau
Bei den weiteren Arbeiten gab es ebenfalls immer wieder Verzögerungen. Im April 2018 waren die Vertreter der städtischen Immobilienwirtschaft dann optimistisch, den Bau im Sommer übergeben zu können. Dann hätte der auf ein Jahr angelegte Aufbau der neuen Ausstellung starten können. Die Museumsnacht 2019 – exakt fünf Jahre nach der Schließung – hatte Elke Möllmann deshalb als Termin für die Wiedereröffnung angepeilt.
Doch auch daraus wird nichts. Denn jetzt war es der Lüftungsbau, der Probleme bereitet. Mit dem beauftragten Unternehmen hatte es schon seit Anfang 2016 immer wieder Probleme gegeben. Im Herbst letzten Jahres wurde der Firma dann endgültig gewissermaßen der Stuhl vor die Tür gestellt.
Ende Januar ist das neue Ziel
Jetzt werden die verbliebenen Arbeiten an der Lüftungstechnik noch erledigt. Ein Ende hat die städtische Immobilienwirtschaft nun für den 31. Januar angekündigt. Anfang Februar soll die Lüftungsanlage dann von einem Sachverständigen abgenommen werden – und das Haus knapp drei Jahre später als geplant endgültig den Museumsleuten übergeben werden.
Dann könnte der Aufbau für die neue Ausstellung rund um den Iguanodon-Saurier in Angriff genommen werden. Wenn dabei alles gut geht, könnte das Museum für Naturkunde in neuem Gewand im Frühjahr 2020 wieder seine Türen öffnen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
