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Warteschlangen im Dortmunder Rathaus: Zur Europawahl zeichnet sich ein Briefwahl-Rekord ab
Europawahl am 26. Mai
Die Europawahl interessiert kaum jemanden? Von wegen. Bei der Briefwahl zeichnet sich in Dortmund eine Rekordbeteiligung für die Europawahl ab. Im Rathaus bildeten sich sogar Warteschlangen.
Ein Trend zur Briefwahl hat sich schon bei den vergangenen Wahlen abgezeichnet. In der Regel gibt inzwischen mehr als jeder vierte Wahlberechtigte seine Stimme vor dem eigentlichen Wahltag per Brief ab.
Das scheint auch bei der anstehenden Europawahl am 26. Mai so zu gelten. Gut zwei Wochen vor dem Wahltermin haben bereits 56.054 von rund 450.000 Wahlberechtigten bei der Stadt Briefwahlunterlagen beantragt. Das sind gut 10.000 mehr als bei der Europawahl vor fünf Jahren. Das Plus beträgt damit knapp 22 Prozent.
1077 Bürger aus EU-Ländern im Wählerverzeichnis
Eifrig genutzt wird auch das Briefwahl-Büro im Rathaus, bei dem man direkt seine Stimme abgeben kann. Diese Möglichkeit haben bislang rund 4000 Wahlberechtigte genutzt. Teilweise bilden sich hier sogar Warteschlangen.
Wahlberechtigt sind rund 450.000 Dortmunder.
Neu ist, dass nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch Menschen, die unter Betreuung stehen, wählen dürfen. Am Freitag (10.5.) lief für sie die Frist ab, um sich nach nachträglich ins Wählerverzeichnis eintragen zu lassen. 26 Dortmunderinnen und Dortmunder haben diese Möglichkeit genutzt, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Außerdem haben sich 1077 Bürger aus anderen EU-Ländern, die bei früheren Europawahlen noch nicht in Dortmund ihre Stimme abgegeben haben, ins Wählerverzeichnis eintragen lassen.
Briefwahl bis zum 24. Mai möglich
- Die Möglichkeit zur Briefwahl endet außer in begründeten Ausnahmefällen wie plötzlicher Krankheit am Freitag vor der Wahl, also am 24. Mai.
- Anträge sollte man aber wegen des nötigen Postversands spätestens bis zum 22. Mai stellen. Ab diesem Tag besteht auch nicht mehr die Möglichkeit, online Briefwahlanträge zu stellen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
