Ein Warnstreik sorgt am Donnerstag (13.2.) für Stillstand bei Bus und Bahn in Dortmund und geschlossene Türen an vielen Fabido-Kitas und in städtischen Ämtern. Die Gewerkschaft Verdi will damit den Druck auf die öffentlichen Arbeitgeber im aktuellen Tarifstreit erhöhen. Gefordert werden unter anderem 8 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber ein Plus von 350 Euro für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Kommunen.
Sollte sich die Gewerkschaft Verdi mit dieser Forderung durchsetzen, könnte es für die Stadt teuer werden - und das Haushaltsloch noch größer als geplant. Acht Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 9800 Angestellten und Tarifbeschäftigten der Stadtverwaltung wären 57 Millionen Euro Mehrkosten, rechnete Personaldezernent Christian Uhr am Dienstag (11.2.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands vor.
Ganz unvorbereitet ist die Stadt auf Tariferhöhungen indes nicht. Im Haushalt für 2025, der seit Dienstag offiziell den Segen der Bezirksregierung hat, ist bereits eine Tarifsteigerung von 2,4 Prozent eingeplant. Das entspricht 17,2 Millionen Euro. Bis zur Maximalforderung von Verdi bliebe also ein Delta von 40 Millionen Euro, erläuterte Christian Uhr.

Christian Uhr und Oberbürgermeister Thomas Westphal zeigten grundsätzlich Verständnis für die Wünsche von Verdi. „Ich kann die Forderung der Gewerkschaft in der Sache nachvollziehen“, sagte Westphal mit Hinweis auf die allgemeinen Preissteigerungen in den vergangenen Jahren. Aber auch die öffentlichen Haushalte stießen an ihre Grenzen. „Am Ende wird es eine Lösung geben müssen, die in den öffentlichen Haushalten darstellbar ist“, merkte Christian Uhr an.
Sorgen vor langem Tarifstreit
Sorgen macht sich Westphal aber vor allem vor einer längeren Tarifauseinandersetzung mit weiteren Streiks. „Je länger der Tarifstreit dauert, desto größer ist der negative wirtschaftliche Effekt“, sagte der Oberbürgermeister. Deshalb hoffe er, dass die Verhandlungspartner möglichst schnell zu einem Ergebnis kommen. Beim Gehalt sei sicherlich eine schnelle Verständigung möglich, Verhandlungen über andere Aspekte wie zusätzliche freie Tage und die Neuordnung von Lohngruppen seien komplizierter, so Westphal.
Die nächste Tarifrunde, die im Vorfeld von Warnstreiks begleitet wird, ist am 17. und 18. Februar. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für Mitte März vereinbart. Spätestens dann sollte es nach Meinung Westphals eine Einigung geben. Seine klare Bitte: „Eine kurze Tarifrunde - das hilft allen und ist wichtiger als das reine Ergebnis.“