Am Donnerstag (13.2.) werden in Dortmund keine Busse und Bahnen fahren. Das Verkehrsunternehmen DSW21 wird ganztägig bestreikt. Das hat die Gewerkschaft Verdi am Montagvormittag (10.2.) bestätigt. Auch DSW21 teilte wenig später Informationen zum Ausstand mit.
Damit ist seit Montag klar: Im ÖPNV herrscht am Donnerstag bis auf wenige Ausnahmen Stillstand in Dortmund. Dies gilt vom Betriebsbeginn (ca. 3.30 Uhr) bis Betriebsende (ca. 1.30 Uhr am Folgetag).
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Nur wenige Linien nicht betroffen
Betroffen sind auch die NachtExpress-Linien von DSW21, die gegenwärtig um 0.15 Uhr oder 0.45 Uhr vom zentralen Ausgangspunkt „Reinoldikirche“ sternförmig in alle Stadtteile starten.
Vom Streik hingegen nicht betroffen sind die H-Bahn und die Flughafen-Sonderlinien AirportExpress, AirportShuttle und 490. Auch Fahrten, für die DSW21 normalerweise Fremdunternehmen engagiert hat, fallen aus.
Das liegt daran, dass auch die Verkehrssteuerung von DSW21 nicht besetzt ist, um den Betrieb zu koordinieren. Wie das Verkehrsunternehmen mitteilt, bleiben auch die Kunden-Center „Petrikirche“, „Hörde Bahnhof“ und „Castrop Betriebshof“ ganztägig geschlossen.
Der S-Bahn-Betrieb ist hingegen nicht von dem Streik betroffen, da dort die Deutsche Bahn und anderen Verkehrsunternehmen für den Betrieb verantwortlich sind.
Streiks auch in anderen Bereichen
In den vergangenen Tagen hatten sich die Hinweise auf einen Streik am Donnerstag (13.2.) verdichtet. Aufrufe dazu kursierten im Internet. Auch in anderen Städten waren Streiks bereits angekündigt.
Am Sonntag hatte die Gewerkschaft Verdi den Aufruf für Dortmund noch nicht bestätigt, dementierte die Information aber auch nicht und verwies auf die Pressemitteilung, die am Montag veröffentlicht wurde.
Zum Warnstreik sind am Donnerstag die Dortmunder Stadtverwaltung sowie alle Stadttöchter aufgerufen. Das betrifft neben dem ÖPNV unter anderem auch die städtischen Kitas, die EDG und das Klinikum Dortmund. Auch das Jobcenter wird bestreikt.
Erste Tarifrunde ohne Ergebnis
Mit den Streikmaßnahmen reagiert Verdi auf die erste Verhandlungsrunde für einen neuen Tarif im öffentlichen Dienst, die ergebnislos vertagt worden war.
Pamela Strutz, Bezirksgeschäftsführerin des Verdi-Bezirks Dortmund erklärt: „Wir wollen vor der 2. Verhandlungsrunde in der kommenden Woche (Anm. d. Red.: 17./18. Februar) ein starkes Zeichen setzen, dass wir ein verhandlungsfähiges Angebot von den Arbeitgebern erwarten.“ Die Arbeitsbelastung der Beschäftigten sei „riesig“.
In Dortmunds Nachbarstadt Castrop-Rauxel waren am Montag bereits viele Fahrten im ÖPNV ausgefallen, weil die Beschäftigten fast aller dort aktiven Verkehrsunternehmen ihre Arbeit niedergelegt hatten. Verbindungen von DSW21, die auch in der Nachbarstadt fahren, sind davon jedoch nicht betroffen.
Wenn DSW21 am Donnerstag bestreikt wird, wird Castrop-Rauxel aber erneut betroffen sein. Dort fallen dann die Linien 480, 481, 482 und NE11 aus. In Schwerte sind es die Linien 430, 435 und NE25. Auch die Fahrten von DSW21 auf der gemeinsam mit der Vestischen betriebene ExpressBuslinie X13 (Dortmund – Waltrop – Datteln) fallen aus. Die von der Vestischen angebotenen Fahrten finden dagegen statt.
Zwei Demonstrationen geplant
Verdi fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr Gehalt und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage. Für mehr Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Außerdem sind zwei Demonstrationszüge für Donnerstag in Dortmund angekündigt. Eine Demonstration will um 8.30 Uhr vom Klinikum Nord durch die Innenstadt bis zum Friedensplatz ziehen. Ein weiterer Zug, der um 8 Uhr an der Alten Straße in der Innenstadt-Ost startet, wird sich am Westentor mit dem anderen Demozug vereinigen.
Auf dem Weg werden beide Demonstrationen verschiedene Standorte ansteuern, die sich an dem Streik beteiligen, wie etwa das Klinikum Mitte, das Theater und die EDG. Die beiden Demozüge laufen über große Straßen wie die Hannöversche Straße, Hamburgerstraße, Rheinische Straße, Schützenstraße, Mallinckrodtstraße und große Teile des Walls. In der City geht es unter anderem über die Kampstraße zur Abschlusskundgebung auf dem Friedensplatz.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. Februar 2025.