Es geht um 400 Euro mehr Lohn. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat deshalb zu einem eintägigen „Coke-Warnstreik“ in Nordrhein-Westfalen (NRW) aufgerufen. Davon betroffen sind mehr als 1500 Beschäftigte in Köln, Herten, Dorsten, Mönchengladbach und Bielefeld.
Als zentraler Protestort wurde Dortmund ausgewählt. Am Donnerstag (2. Februar) wollen sich laut einer Pressemitteilung hier hunderte Mitarbeiter des Coca-Cola-Konzerns aus NRW treffen. Im Freizeit-Zentrum West (FZW) findet ab 10 Uhr eine Kundgebung statt, währenddessen soll die Getränkeproduktion landesweit stillstehen, heißt es.
Demozug zum Westenhellweg
Ab 12.30 Uhr soll es einen Demonstrationszug durch die City geben. Das bestätigt die Dortmunder Polizei. 400 bis 500 Teilnehmer seien angemeldet, berichtet Nina Kupferschmidt.
Von der Ritterstraße wollen die Demonstrierenden über die Rheinische Straße und den Königswall zum Westenhellweg ziehen - und von dort zurück zum FZW. Das voraussichtliche Ende ist mit 14 Uhr angegeben. Während des Demozuges werde es punktuell zu Straßensperrungen in der City kommen, sagt Kupferschmidt.
Inflation als Grund
In der ersten Runde der Tarifverhandlungen hatte Coca-Cola seinen Mitarbeitenden 100 Euro mehr angeboten. Für den NGG-Landeschef Mohamed Boudih nicht akzeptabel: Die Inflation schlucke schon zu viel vom Lohn, während Aktionäre eine Rekord-Dividende erwarten dürften.
„Von der Lebensmitteltechnikerin bis zum Staplerfahrer, vom Produktionsmitarbeiter und Truckfahrer bis zur Industriekauffrau – wer bei Coca-Cola arbeitet, hat einem Weltkonzern zu einer Spitzenbilanz verholfen“, wird Mohamed Boudih in der Pressemitteilung zitiert. Die nächste Verhandlungsrunde läuft vom 8. bis 10. Februar.
Aktualisierung 1.2., 9.45 Uhr:
Der Konzern Coca-Cola hat ein Statement zu den Tarifverhandlungen geschickt: Das Angebot der Arbeitgeberseite habe zusätzlich eine abgabenbefreite Inflationsausgleichsprämie von einmalig 1000 Euro enthalten.
„Mit unserem Angebotsmodell folgen wir der Bundesregierung: Diese empfiehlt in dieser Situation eine steuerfreie Einmalzahlung der Arbeitgeber bei gleichzeitig moderaten Tarifabschlüssen der Gewerkschaften, um eine Preisspirale zu verhindern und die Rezessionsgefahr zu verringern“, wird Dr. Gero Ludwig, Verhandlungsführer für Coca-Cola, in der Pressemitteilung zitiert.
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