Wahlbeteiligung in Dortmund: Deutliches Gefälle im Stadtgebiet

© Oliver Volmerich

Wahlbeteiligung in Dortmund: Deutliches Gefälle im Stadtgebiet

rnBundestagswahl

Im Vergleich zu 2017 haben mehr Dortmunder ihre Stimme bei der Bundestagswahl 2021 abgegeben. Mit Blick auf die Stadtbezirke zeigen sich deutliche Unterschiede. Auch die Briefwahl spielt eine Rolle.

Dortmund

, 27.09.2021, 17:39 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Vorhersage von Wahlleiter Norbert Dahmen vom Wahlnachmittag hat sich bewahrheitet: Die Wahlbeteiligung war bei der Bundestagswahl in Dortmund leicht höher als bei der letzten Wahl im Jahr 2017.

73,8 Prozent der rund 415.000 Wahlberechtigten in Dortmund gaben ihre Stimmen ab. Vor vier Jahren waren es 72,3 Prozent. Dortmund liegt damit unter dem Durchschnitt.

Bundesweit liegt die Wahlbeteiligung bei 76,6 Prozent, in NRW bei 76,4 Prozent. Vergleichbare Großstädte wie Düsseldorf und Essen in NRW liegen bei 77,3 beziehungsweise 74,4 Prozent.

Zwei Dinge fallen auf: Die Briefwahl spielt in diesem Jahr eine besonders große Rolle. Lag der Wert 2017 bei 31,2 Prozent, beträgt er jetzt 50,1 Prozent - jeder zweite Wähler oder jede zweite Wählerin gab also die Stimme vor dem eigentlichen Wahltag per Brief ab.

AfD mit weniger Briefwählern

Und davon haben besonders die Grünen profitiert, wie die Wahlanalyse der städtischen Statistiker belegt. Sie nutzten zu 55 Prozent die Briefwahl, auch SPD und CDU liegen leicht über dem Schnitt, während vor allem die AfD mit 33,1 Prozent Briefwahlquote deutlich darunter blieb - zurückzuführen wohl auf den in diesen Kreisen genährten Zweifeln an der Briefwahl.

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Mit Blick auf die Gesamtwahl-Beteiligung fallen wieder deutliche Unterschiede im Stadtgebiet auf: Während die Beteiligung im Süden besonders hoch ist, bleibt der Norden deutlich unter dem Schnitt. So kommt die Nordstadt nur auf eine Beteiligungsquote von 53 Prozent und liegt damit mit weitem Abstand hinten.

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„Wie aus früheren Wahlen bekannt, besteht ein deutlich gegenläufiger Zusammenhang zwischen der ökonomischen Belastung eines Gebiets und der Wahlbeteiligung“, heißt es in der städtischen Analyse. Extremer Gegenpol zur Nordstadt ist demnach der Bereich Phoenix-See mit einer Wahlbeteiligung von 82,7 Prozent.

Wo die Wahlbeteiligung in Dortmund gesunken ist

Um die Zweidrittel-Quote und damit unter dem Schnitt liegt die Wahlbeteiligung in den nördlichen Stadtbezirken Eving (67,4 Prozent), Huckarde (67,8), Scharnhorst (67,9) und Mengede (68,5). Auch der Stadtbezirk Lütgendortmund im Westen liegt mit 70,9 Prozent unter dem stadtweiten Durchschnitt.

Die höchste Wahlbereitschaft gab es einmal mehr in den südlichen Stadtbezirken Hombruch mit 82 Prozent und Aplerbeck mit 79,2 Prozent, gefolgt von Innenstadt-Ost (79) und -West (77,5), Hörde (77,3) und Brackel (75,2).

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Die Innenstadt-Nord ist auch der einzige Stadtbezirk in Dortmund, in dem die Wahlbeteiligung im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren gesunken ist, wenn auch nur um knapp einen Prozentpunkt.

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