Neben Dortmund und weiteren Städten hat der Galeria-Konzern auch Hanau einen Tiefschlag versetzt. Genau wie das Dortmunder Karstadthaus soll der Kaufhauf in Hanau zum 31.1.2024 geschlossen werden. Prompt will die Stadt die Immobilie selber kaufen und entwickeln. Eine ähnliche Variante bringt nun die heimische CDU-Ratsfraktion auch für Dortmund ins Spiel.
„Sollten die Schließungspläne Realität werden, wäre es gut, wenn die Stadt die Planungs- und Gestaltungshoheit über die exponierte City-Immobilie bekäme“, sagt CDU-Fraktionschef Jendrik Suck. Auf diese Art lasse sich deutlich zielführender über Folgenutzungen nachdenken. „Dabei darf es keine Denkverbote geben“, so Suck mit Fingerzeig auf Städte wie Neuss. Im dortigen Ex-Horten-Kaufhaus seien inzwischen das Rheinische Landestheater und und die Kreisverwaltung untergebracht.
Die Stadt möge sich endlich „von ihrer abwartenden Haltung verabschieden und aktiv an zukunftsweisenden Ideen für den Karstadt-Standort arbeiten", fordert Suck. Wichtig sei, in günstige städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten zu kommen. „Deshalb halten wir frühzeitige Gespräche mit dem Immobilieneigentümer über einen eventuelle Kauf für nötig und zwingend“, sagt der CDU-Fraktionschef. Und kündigt dazu einen Antrag für die Ratssitzung am Donnerstag (23.3.) an.
Wie Suck betont, habe die CDU in Richtung von OB Westphal und Wirtschaftsförderin Heike Marzen immer wieder gefordert, mit dem Karstadt-Management und dem Eigentümer zu einem Nutzungskonzept für eine echte und langfristige Perspektive zu gelangen. „Wir fragen uns, ob es einen intensiven Dialog gegeben hat“, so Suck. Nach wie vor könnte ein Modell darin bestehen, dass Karstadt sich lediglich von einem Teil der Flächen trenne - die dann anders bespielt werden könnten. Jetzt komme der Eindruck auf, „dass es keinen wirklichen Gesprächsfaden gegeben hat“, sagt Suck.
Er bezieht sich auf eine Stellungnahme der Verwaltung: Demzufolge solle der im November 2022 einberufene „Runde Tisch“ zur Karstadt-Rettung erst wieder tagen, wenn es gesicherte Informationen zur Lage des Dortmunder Standortes gebe. Die liegen seit Montag (13.3.2024) vor. Was ist in der Zwischenzeit passiert?, will die CDU wissen. „Die Stadt hätte eine vermittelnde Rolle einnehmen können“, findet Suck.
Für Ärger sorgt auch, dass die Lokalpolitik nicht eingeladen worden sei zu den Sitzungen des „Runden Tisches“. „Dabei gibt es einen eindeutigen Ratsbeschluss, uns einzubinden“, erinnert Suck. Die Leidtragenden des Niedergangs des „einstmals stolzen Kaufhauses“ seien die Mitarbeiter. „Wir erwarten, dass ihnen in einer Kraftanstrengung aller Beteiligten eine Perspektive auf gute und sicher Arbeitsplätze eröffnet wird“, so Suck.
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