Porträts der Queen, ein Pappaufsteller von Mr. Bean oder ein U-Bahn-Fahrplan der berühmten „Piccadilly Line“ sorgen dafür, dass man sich bei Charles Gardners vor Kurzem eröffnetem Pub „The Londoner“ wie in der britischen Hauptstadt wähnt.
Doch wer hier eines der 24 frisch gezapften Biermarken aus Dortmund oder Großbritannien trinkt, befindet sich nicht in Soho oder Arsenal, sondern am Rande des Dortmunder Kreuzviertels. Das kann man fast vergessen, wenn man sich umschaut im neuen Lokal an der Ecke Sonnenstraße/ Hohe Straße. Alles ist „very british“ eingerichtet, von Beatles-Plakaten bis hin zu Kerzenständern, die als rote Telefonzelle dekoriert sind.

Für die Inneneinrichtung zeichnete Gardners Lebenspartnerin, eine Künstlerin, verantwortlich. Selbst die Theke stammte ursprünglich aus London – obwohl Gardner das Möbelstück in Frankfurt erwarb. Hier begrüßte der Wirt in den ersten Tagen seit der Eröffnung bereits zahlreiche Gäste. Sein Fazit bisher: „very nice people, very nice feedback.“
Bier- und Fußballtradition
Die Stimmung vor Ort habe ihn an seine Heimat erinnert, so der gebürtige Engländer. „Es ist typisch für ein Pub, dass alle miteinander reden.“ Gardner muss es wissen; schließlich betrieb er drei Jahre lang einen Pub in London. „Ich kam dann nach Deutschland, um ein neues Projekt zu starten.“
Die Wahl fiel schließlich auf Dortmund. Und in seinem neuen Wohnort sieht er auch weitere Parallelen zu seiner Heimat: „Dortmund hat eine große Bier- und Fußballtradition.“

Und die Dortmunder finden im „The Londoner“ auch reichlich Bier auf der Getränkekarte: von klassischem Guinness und Ale über Dortmunder Brauereiprodukte wie Hövels bis hin zu Craft Beer. Fans des Whiskys haben obendrauf eine Auswahl aus über dreißig irischen und schottischen Sorten.
Wie es sich für ein Pub gehört, will Charles Gardner hier auch Spiele der Bundesliga und Premier League zeigen. Dabei finden sich im Lokal des Fans von Arsenal London Trikots der „Three Lions“. Ob der Wirt auch deren WM-Spiele zeigt? „Ich kenne viele, die das Turnier boykottieren“, sagt der Engländer. „Ich stimme damit ebenso nicht überein.“
Live-Konzerte und Küche
Doch wenn ein Gast ein WM-Spiel schauen wolle, dann schalte Gardner den Fernseher ein – auch wenn er selbst das Interesse an die Spiele der „Three Lions“ verloren hat. Schon lange. „Wir verlieren doch eh immer – spätestens im Elfmeterschießen gegen Deutschland“, scherzt der Wirt.

Aber Live-Konzerte solle es im „The Londoner“ geben. Irgendwann, sobald alle technischen Fragen geklärt seien. Das gilt auch für eine Küche, in die Gardner bald investieren will. „Es ist auch gerade nicht so einfach, dafür Personal zu finden“, sagt er. Bis dahin bleibt es bei den 24 Biersorten.
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