Auszeichnung

Von Dortmund aus in die Welt: Wihoga-Chef Harald Becker erhält den Cityring 2019

Harald Becker ist der 43. Preisträger des Dortmunder City-Rings. An die Kunden des Gastgewerbes hat er einen großen Wunsch: mehr Respekt für das Personal.

Dortmund

, 14.01.2019 / Lesedauer: 3 min

Preisträger Harald Becker im Westfälischen Industrieklub in Dortmund. Dort erhielt er den Cityring 2019. © Peter Bandermann

Im Westfälischen Industrieklub hat der Dortmunder City-Ring den Leiter der Wirtschaftsschulen für Hotellerie, Gastronomie, Handel und Dienstleistungen (Wihoga), Harald Becker, ausgezeichnet: „Mit Harald Becker zeichnen wir einen der kreativsten und innovativsten Persönlichkeiten der internationalen Hotel- und Gastronomiebranche aus“, sagte der City-Ring-Vorsitzende Dirk Rutenhofer, bevor er dem stolz und zugleich bescheiden wirkenden Preisträger den „City-Ring 2019“ überreichte.

Harald Becker wünscht sich für das Gastgewerbe eine Rückkehr zur Dualen Ausbildung und erhielt dafür „Bravo“-Rufe. „Jeder von uns sollte wissen, welchen Wert die duale Ausbildung hat. In der Vergangenheit hat es einen falschen Tenor gegeben: Nur mit Abitur und Hochschulabschluss ist der Bewerber ein vollwertiger Mensch. Das sitzt tief in den Köpfen.“

Mehr Respekt für Angestellte in der Gastronomie

Einen Wunsch äußerte Harald Becker an die Kunden im Gastgewerbe: „Mir ist es ein Anliegen, dass die vielen fleißigen Mitarbeiter im Gastgewerbe mit Respekt und auf Augenhöhe behandelt werden. Gastronomie und Hotellerie bilden eine das Leben verschönernde Branche. Manchmal wird das Personal aber von oben herab behandelt. In unseren Nachbarländern ist das anders.“ Viel Applaus erhielt er dafür.

Den Preis nahm Harald Becker bescheiden an: „So viele lobende Worte, das bin ich nicht gewöhnt. Ich fühle mich sehr motiviert und nehme diesen Preis ausdrücklich stellvertretend für die Wihoga Dortmund an.“ Harald Becker: „Gastronomie schafft Aufenthaltsqualität.“ Das Gastgewerbe in Nordrhein-Westfalen sei mit 400.000 Beschäftigen und 10.000 Auszubildenden ein starker Arbeitgeber. Die 50.000 Betriebe hätten zuletzt 16 Milliarden Euro Jahresumsatz erwirtschaftet.

Was der Preisträger über diesen Preis und die Branche denkt - hier ein Video-Interview:

Der Schulleiter und gebürtige Mönchengladbacher blickt auf eine solide Karriere zurück. Er studierte 16 statt 8 Semester, weil er nebenbei arbeiten musste, war als Lkw-Fahrer in ganz Europa unterwegs und organisierte als Disponent bei der Arbeiterwohlfahrt das „Essen auf Rädern“, bevor er als Lehrer zur Wihoga nach Dortmund wechselte und dort auch seine Ehefrau Klara kennenlernte.

Wihoga habe schon vielen Absolventen „Tür und Tor geöffnet“

Die Wihoga gibt es seit 60 Jahren. Inzwischen haben dort 6000 staatlich geprüfte Betriebswirte gelernt. Von Dortmund aus haben sie namhafte Restaurants und Hotels weltweit erobert. Dirk Rutenhofer: „Da sind viele Häuser mit Rang und Namen bei.“ Als der Name Harald Becker als Preisträger für den City-Ring 2019 die Runde machte, erhielt Rutenhofer zustimmende Post aus vielen guten Häusern. Die Wihoga habe schon vielen Absolventen „Tür und Tor geöffnet“.

Den Wihoga-Schulleiter würdigte der City-Ring-Vorsitzende als „ausgezeichneten Pädagogen“ und „echten Unternehmer“, der seine Schülerinnen und Schüler fördere und fordere. „Ergebnislose Laberrunden“ seien nicht sein Ding. Er bestehe auf Ergebnisse, wenn eine Sitzung anberaumt werde. Und er halte dem Gastgewerbe den Spiegel vor, wenn mal etwas schief laufe.

Jörder: Becker ist ein „innovativer Bildungsmanager“

Bürgermeisterin Birgit Jörder sieht in Harald Becker einen „innovativen Bildungsmanager“. Das sei wichtig für Hotellerie und Gastronomie in Dortmund: Birgit Jörder: „Wenn die Gäste von gut ausgebildetem Personal empfangen werden, dann färbt das auf die Stadt ab.“