Über den Dächern von Dortmund präsentiert der Vorstandssprecher des Volkswohlbundes, Dietmar Bläsing, den wohl repräsentativsten Raum des Gebäudes.

Auf der großen Außenterrasse ist man auf Augenhöhe mit St. Reinoldi und den anderen Wahrzeichen Dortmunds. Dietmar Bläsing, Vorstandssprecher des Volkswohl-Bundes, hat es sich auf einem der gemütlichen Lounge-Sofas bequem gemacht. © Thomas Thiel

In Dortmunds exklusivste Rooftop-Lounge kommt man nur mit Einladung

rnSerie: „Über den Dächern von Dortmund“

Was passiert in den obersten Stockwerken von Dortmunds höchsten Gebäuden? In der Serie „Über den Dächern von Dortmund“ schauen wir nach. Hoch über dem Wall versteckt sich ein architektonisches Juwel.

Dortmund

, 07.08.2022, 05:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der erste Eindruck ist überwältigend: Wer die riesige, mit Eichenholz verkleidete Eingangstür öffnet, tritt hinaus in einen lichtdurchfluteten Raum mit einzigartigem Ausblick.

Durch die bodentiefen Fenster, die bis zur knapp sechs Meter hohen Decke reichen, begrüßt einen die Dortmunder Skyline: Links das Dortmunder U, das Harenberg-City-Center, der Westenergie- (ehemals RWE-)Tower und das Sparkassen-Hochhaus, St. Petri und St. Reinoldi, das Stadthaus und das violette Ellipson - alle auf Augenhöhe oder gar unter einem.

Das architektonische Schmuckstück in der Zentrale des Volkswohl-Bundes: Dietmar Bläsing präsentiert die "Sky Lounge" im obersten Stock.

Das architektonische Schmuckstück in der Zentrale des Volkswohl-Bundes: Dietmar Bläsing präsentiert die "Sky Lounge" im obersten Stock. © Thomas Thiel

Dietmar Bläsing beobachtet lächelnd das Staunen des Premieren-Gastes. „Wenn Leute das erste Mal hierhin kommen, ist das immer ein ‚Wow-Effekt‘“, sagt der Vorstandssprecher des Volkswohl-Bundes.

ZUR SACHE

Serie: „Über den Dächern Dortmunds“

In unserer Serie steigen wir auf die höchsten Gebäude Dortmunds und zeigen, welche Menschen dort leben oder arbeiten.

Bläsing führt gerne durch das 220 Quadratmeter große architektonische Schmuckstück im obersten Stock der Versicherungszentrale am Südwall. Der großzügige Veranstaltungsraum trägt den schönen Namen „Sky Lounge“. „Du bist hier ein Stück weit im Himmel“, schwärmt Bläsing. Hier könne man gut ins Träumen geraten.

Eine Bar-Insel dominiert die eine Seite des Raumes. Hinter ihrem Tresen, neben dem Zapfhahn, stehen zahlreiche Wein- und Sektgläser. Sie scheinen nur auf Gäste zu warten - genau wie die Ledersessel, die in den Ecken des mit Stäbchen-Parkett ausgelegten Raumes platziert sind. Noch spektakulärer sitzt man nur auf der großen Außenterrasse der Sky Lounge, die in knapp 60 Metern Höhe über dem Südwall zu schweben scheint.

Die "Sky Lounge" hätte das Zeug für eine der spektakulärsten Rooftop-Bars Deutschlands. Leider ist sie nicht für den freien Publikumsverkehr konzipiert.

Die "Sky Lounge" hätte das Zeug für eine der spektakulärsten Rooftop-Bars Deutschlands. Leider ist sie nicht für den freien Publikumsverkehr konzipiert. © Thomas Thiel

Als Rooftop-Bar könnte die „Sky Lounge“ problemlos mit ähnlichen Bars in europäischen Metropolen mithalten. Wenn da nicht ein Problem wäre: „Sie ist nicht für Publikum gemacht“, sagt Bläsing.

Das liegt an der Konstruktion des rund 64 Meter hohen Hochhauses, erklärt der Vorstandssprecher. Das sei eben als Sitz der Hauptverwaltung einer Versicherung und nicht für externen Publikumsverkehr konzipiert. Wer einmal die Eingangshalle hinter sich lässt, kann mit den Aufzügen in alle Etagen gelangen.

Die Zentrale des Volkswohl-Bunds dominiert den Südwall. Im 15. und obersten Stock liegt die spektakuläre "Sky Lounge". Die Pylone des BVB-Stadions (im Hintergrund) sieht man von der südlichen Außenterrasse des Gebäudes.

Die Zentrale des Volkswohl-Bunds dominiert den Südwall. Im 15. und obersten Stock liegt die spektakuläre "Sky Lounge". Die Pylone des BVB-Stadions (im Hintergrund) sieht man von der südlichen Außenterrasse des Gebäudes. © Thomas Thiel

So bleibt die Sky Lounge nur einem sehr ausgewählten Kreis vorbehalten. Die Stadt etwa nutzt sie gerne für offiziellen Anlässe. In den imposanten Räumen wurden bereits Bundesverdienstkreuze verliehen. „Anfang Mai war eine Delegation der Uefa für die EM 2024 zu Gast“, erzählt Bläsing.

Am vollsten war es einmal bei einer Benefiz-Lesung für die Dortmunder Tafel mit dem Schauspieler Joe Bausch mit 120 geladenen Gästen. Beliebt sei die „Sky Lounge“ auch für interne Veranstaltungen, zum Beispiel für Jubilar-Ehrungen und After-Work-Partys.

Auf Augenhöhe mit Dortmunds Wahrzeichen: Blick von der Außenterrasse der "Sky Lounge" in der Zentrale des Volkswohl-Bund

Auf Augenhöhe mit Dortmunds Wahrzeichen: Blick von der Außenterrasse der "Sky Lounge" in der Zentrale des Volkswohl-Bund © Thomas Thiel

Hauptsächlich wird der Raum jedoch für geschäftliche Dinge genutzt: für Veranstaltungen mit Versicherungsmaklern. Die sind insofern wichtig, weil der Volkswohl-Bund keinen eigenen Vertrieb hat. „Wir versuchen, die Makler für uns zu begeistern“, sagt Bläsing - und die „Sky Lounge“ soll dafür den passenden Rahmen bieten.

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„Wir wollten etwas Wertiges, aber nichts Protziges“, erklärt Bläsing die Vorgabe für das Büro des angesehenen Architekten Sergei Tchoban, das die Pläne für das 2011 fertiggestellte Hochhaus entwarf. Das ist gelungen: Die „Sky Lounge“ strahlt eine unaufdringliche Grandezza aus.

Bläsing selbst kommt regelmäßig in den obersten Stock des Hochhauses. In einem kleineren Raum an der Ostseite der Etage liegt der Konferenzraum des Vorstands, direkt neben der zweiten Terrasse, die nach Süden herausgeht und von der man einen schönen Blick auf die gelben Pylone des BVB-Stadions hat.

Der Konferenzraum, den der Vorstand des Volkswohl-Bund regelmäßig nutzt, liegt an der Ostseite des obersten Stocks des Hochhauses.

Der Konferenzraum, den der Vorstand des Volkswohl-Bundes regelmäßig nutzt, liegt an der Ostseite des obersten Stocks des Hochhauses. © Thomas Thiel

In den letzten Jahrzehnten sei die Aussicht bedeutend besser geworden, sagt Bläsing, der seit knapp 40 Jahren beim Volkswohl-Bund ist und auch schon im Vorgänger-Hochhaus an gleicher Stelle gearbeitet hat, am Ende der Führung: „So einen Blick hatten Sie vor 30 Jahren noch nicht.“ Doch seit die Schornsteine der Dortmunder Schwerindustrie verschwunden sind, könne man bis ins Münsterland schauen.

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