Tod durch Gift-Injektion: 100 Vögel müssen getötet werden

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Tod durch Gift-Injektion: 100 Vögel müssen getötet werden

rnVogelgrippe in Dortmund

Die hochansteckende Vogelgrippe ist in Dortmund angekommen: Betroffen ist eine private Auffangstation. Die dort gehaltenen Tiere müssen nun getötet werden.

Dortmund

, 28.01.2022, 09:28 Uhr / Lesedauer: 2 min

Erst vor wenigen Tagen hatte die Stadt Dortmund Geflügelhalter gewarnt: Die Vogelgrippe ist wieder auf dem Vormarsch, man empfehle dringend Hygienemaßnahmen einzuhalten und eine geschlossene Haltung vorzubereiten.

Private Vogel-Auffangstation betroffen

Für eine privat betriebene Vogel-Auffangstation in Dortmund-Dorstfeld kam der Hinweis zu spät: Laut Stadtsprecher Maximilian Löchter wurde hier am Donnerstag (27.1.) ein Ausbruch der Vogelgrippe amtlich festgestellt.

In der Auffangstation werden demnach aktuell circa 100 Vögel unterschiedlichster Arten gehalten. Sie müssen nun getötet werden, weil die Krankheit als sehr ansteckend gilt. Eine weitere Ausbreitung soll so vermieden werden.

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Laut Löchter werden die Tiere einzeln per Gift-Injektion getötet, die sterblichen Überreste werden von einem professionellen Tierentsorger geschützt beseitigt.

„Sehr betroffen“ seien alle Beteiligten, so Löchter. Die Vogel-Auffangstation werde seit langer Zeit mit großem Engagement betrieben. „Das ist wirklich sehr traurig.“

Der Betreiber der Auffangstation ist unserer Redaktion bekannt, äußern wollte sich dieser uns gegenüber jedoch nicht und verwies an die Stadt. Stadtsprecher Löchter konnte aus Datenschutzgründen keine weiteren Angaben machen.

22 Ausbrüche in den letzten 12 Monaten

In Nordrhein-Westfalen ereigneten sich nach Angaben der Stadt Dortmund in den letzten zwölf Monaten 22 Ausbrüche der Geflügelpest bei gehaltenem Geflügel (Hühner, Puten, Enten, Gänse). Betroffen waren vor allem Kreise in Ostwestfalen, aber auch benachbarte Kreise im übrigen Westfalen und am Niederrhein.

In 29 Fällen wurde das Vogelgrippevirus in tot aufgefundenen Wildvögeln (Wildgänse, -enten, Schwäne, Reiher, Eulen und Greifvögel) nachgewiesen.

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Zoonotische Influenzaviren, wozu die „aviäre Influenza“ gehört, also Vogelgrippe, können sich laut Robert-Koch-Institut auch an das menschliche Immunsystem anpassen. Das kann zu Pandemien führen. Das ist beispielsweise 2009 mit der Schweinegrippe der Fall gewesen.

Seit 2003 gibt es laut WHO in Asien, Afrika und im Nahen Osten auch Infektionsfälle mit der Vogelgrippe, woran auch schon mehrere hundert Menschen starben. Sie haben meist grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten, Halsschmerzen oder Atemnot, mehr als die Hälfte hat dazu noch Durchfall, selten kommt auch zu Bauchschmerzen und Erbrechen. Im weiteren Verlauf kommt es dann oft zu einer Lungenentzündung, die wiederum zu Lungenversagen und Tod führen kann. Etwa die Hälfte der Infizierten würden sterben, so das RKI.

In Deutschland gab es bislang allerdings noch keinen Fall, bei dem die Vogelgrippe auf den Menschen übertragen wurde.