
© Stephan Schuetze
„Vierte Welle hat sich von alleine gebrochen – ohne Lockdown“
Corona-Infektionen
Hat Dortmund die vierte Corona-Welle überstanden? In Kürze ja, schätzt der Leiter des Gesundheitsamtes. Viele ganz verschiedene Zahlen würden einen eindeutigen Trend zeigen.
Es geht nicht nur um die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in Dortmund. Dort sinken die Werte zwar auch, was nicht zuletzt in der Inzidenz niederschlägt. Aber Dr. Frank Renken, der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, hat noch weitere Zahlen parat.
Doch zunächst die Inzidenz: „Wir werden sicherlich in dieser Woche die 100 unterschreiten“, schätzte Renken am Dienstag. In der Tat hatte der Wert bis Mitte der Woche um die 100er-Marke gelegen. Doch da sei auch der R-Wert, so Renken.
R-Wert „hat sich deutlich unter 1 eingependelt“
Diese Reproduktionszahl prophezeit, wie sich die Infektionslage entwickeln wird: Liegt R über 1, gibt es eine Steigerung der Corona-Neuinfektionen – und das bei gleichbleibendem Wert exponentiell. Aber aktuell „hat sich der R-Wert für Dortmund deutlich unter 1 eingependelt“, referierte Renken.
Die Entwicklung sei „relativ stabil“ – und dass der Höhepunkt der vierten Welle in Dortmund überstanden sei, zeige auch ein Blick in die Krankenhäuser. Also der Blick auf „schwere Erkrankungsbilder“.
Schwere Verläufe: Hoher Anteil von Ungeimpften
Die Zahlen in den Kliniken „stagnieren ebenfalls“. Von einem Schwung neuer (Intensiv-)Patienten gehe man nicht aus. Was man allerdings weiterhin sehe: 85 Prozent der Menschen, die mit Covid auf den normalen Krankenhausstationen landeten, seien ungeimpft.
Bei den schweren Verläufen betrage der Anteil sogar 95 Prozent. Man könne also auch in Dortmund weiterhin sehen, wie die Corona-Impfung schütze.
Wichtige Zahlen aus Praxen und Testzentren
Hinweise für ein Abebben von Welle Nummer vier bekomme man auch von den Testzentren, aus den Arztpraxen sowie von den allgemeinen Corona-Tests in Krankenhäusern, die bei Neuaufnahmen durchgeführt werden.
Überall seien die Werte mit dem Aufkommen der vierten Welle im August nach oben gegangen. Nun seien sie aber wieder rückläufig, so Renken. Wobei die Werte an sich natürlich ganz unterschiedlich hoch seien.
Bei Bürgertests, zu denen ja alle gehen können, habe man jetzt eine Positivrate von 0,1 Prozent. Während der Hochinzidenz-Zeit habe dieser Wert zwischenzeitlich 0,4 bis 0,5 betragen, so Renken.
„Relativ wenige einschränkende Maßnahmen“
Ganz andere Quoten gibt es logischerweise aus den Praxen. Dort werden die Abstriche ja nur bei denen gemacht, die Symptome schildern, die auch auf eine Covid-Infektion hinweisen können. Dort habe man „bis zu 30 Prozent Covid-Positive“, aber eben aktuell auch eine rückläufige Tendenz.
Was Renken unterstreicht: „Diese vierte Welle hat sich in unterschiedlichem Maße von alleine gebrochen. Wir haben zum ersten Mal keine Lockdown-Maßnahmen gehabt, sondern wir haben relativ wenige allgemein einschränkende Maßnahmen für die Bevölkerung gehabt.“
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
