
Das Technische Hilfswerk (THW) hat am Donnerstag (14.7.) zusammen mit dem Team der Stadtentwässerung gegen das Fischsterben im Rückhaltebecken Nathebach gekämpft. © THW/Kruse
Hunderte Kilo Fisch treiben tot im Wasser: THW rückt nach Aplerbeck aus
Fischsterben
Die hohen Temperaturen und die Trockenheit im Sommer können für Gewässer ein Problem werden: Der Sauerstoffgehalt sinkt. Im Dortmunder Süden sind dadurch jetzt jede Menge Fische verendet.
Wie viele tote Fische es genau waren, die an der Wasseroberfläche des Rückhaltebeckens Nathebach trieben, darüber hat die Pressestelle der Stadt Dortmund keine Informationen.
Was Pressesprecherin Alexandra Schürmann aber sagen kann, ist, dass es eine „große Menge“ war, die das Team der Stadtentwässerung und das Technische Hilfswerk (THW) am Dienstag (12.7.) zum Handeln gezwungen haben.
THW-Einsatzleiter Tim Ciprina kann das näher eingrenzen: „Die Fische waren unterschiedlich groß, einzeln gezählt haben wir sie natürlich nicht. Aber zwei 120-Liter-Mülltonnen waren fast voll.“ 40 Helfer vom THW waren im Einsatz, um die toten Fische abzukeschern.
Hilfe gab es von der DLRG Dortmund, die ihre sogenannte Ölsperre zur Verfügung stellten. Diese Vorrichtung, die eigentlich eine Ausbreitung von Öl in offenen Gewässern unterbinden soll, konnte auch in diesem speziellen Fall helfen. Die toten Tiere mussten von einer Fachfirma entsorgt werden.
Fischsterben: Weniger Sauerstoff im Wasser
Das Fischsterben in Aplerbeck ist auf die Wärme und Trockenheit zurückzuführen. Dadurch ist der Sauerstoffgehalt im Hochwasserrückhaltebecken auf ein kritisches Niveau gefallen.
Um die restlichen Fische zu retten, musste das Wasser wieder mit Sauerstoff angereichert werden. Dazu war ein spezieller Lüfter im Einsatz, sogenannte Venturi-Düsen. „Die kommen alle paar Jahre zum Einsatz und haben sich bewährt“, sagt Ciprina. Dabei braucht es aber Fingerspitzengefühl und Erfahrung.
Vorher wird getestet, wie warm das Wasser ist und wie viel Sauerstoff das Wasser auch tatsächlich aufnehmen kann. „Wenn zu viel Sauerstoff zugeführt wird, da reichen schon ein paar Prozent, bilden sich Gasblasen. Wenn ein Fisch da durch schwimmt, stirbt er auch.“
Einsatz am Rückhaltebecken dauert sechs Stunden
Sechs Stunden waren THW und das Team der Stadtentwässerung im Einsatz. Wasserproben sind ebenfalls von den städtischen Mitarbeitern entnommen worden, so Stadtsprecherin Alexandra Schürmann. Menschen seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

Das THW hat die toten Fische aus dem Rückhaltebecken gefischt und es wieder mit Sauerstoff angereichert. © THW/Kruse
Das Rückhaltebecken Nathebach wurde vor etwa drei Jahren erneuert, fasst ein Volumen von 32.500 Kubikmetern Wasser und dient zum Hochwasserschutz. Es soll das Überschwemmungsrisiko für die unterliegenden Gebäude reduzieren.
Das Becken wird vom Nathebach durchflossen und dadurch sind vor allem Rotaugen darin beheimatet. In den vergangenen Jahren hatte es dort kein Fischsterben gegeben. Andere Gewässer sind laut der Stadt Dortmund aktuell nicht betroffen. Für das THW war dieser Einsatz der erste dieser Art in diesem Jahr.

Am Donnerstag (14.7.) war am Rückhaltebecken Nathebach von dem Einsatz am Dienstag nichts mehr zu sehen. © Schaper
„Hömma, hasse dat schon gehört?“ So (oder so ähnlich) beginnen die besten Geschichten aus dem Pott, wo ich zu Hause bin. Es gibt nichts Besseres, als diese aufzuspüren und dann in Text, Bild und Video festzuhalten.
