Viel Polizei rund um das BVB-Stadion Besonderer Einsatz trotz Sommerpause

Viel Polizei rund um das Stadion: Besonderer Einsatz trotz Sommerpause
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Eine Hundertschaft plus Spezialkräfte - was man am Dienstag (27.6.) rund um den Signal Iduna Park sehen konnte, passte so gar nicht in den Spielplan der Bundesliga.

Denn die hat Sommerpause. Der Spielbetrieb geht für die Profis der Fußball-Bundesliga erst Mitte August los - für Borussia Dortmund mit einem Auswärtsspiel in der 1. DFB-Pokal-Runde. Das erste Pflicht-Heimspiel der Saison kann es frühestens in der Zeit von 18. bis 20. August geben - noch ist der Spielplan nicht veröffentlicht.

Dennoch: Rund um das Stadion gab es am Dienstag starke Polizeipräsenz. Und das absichtlich schon jetzt in der Sommerpause.

Mehrere Stellen beteiligt

Denn man nutze die Spielpause, um sich auf kommende Bundesliga-Partien vorzubereiten. Das zumindest war vor Ort zu erfahren. Beim Geschehen handelte es sich um eine Übung mehrerer Polizeistellen - allerdings um eine, die sehr realistisch aussah.

Ein Reporter vor Ort beschrieb das, was er sah, als durchaus „realistischen Körpereinsatz“. Der richtete sich übrigens bei dieser Übung, bei der auch eine Drohne zum Einsatz kam, gegen Kollegen. Denn eine Gruppe Ultras wurde gespielt von Polizeianwärterinnen und Polizeianwärtern.

Die stammten vom Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW. Doch auch andere Stellen waren beteiligt. Die Polizei aus dem Kreis Recklinghausen stellte nicht nur eine Hundertschaft, sondern hatte auch die Federführung.

Nicht in Uniform, aber ebenfalls von der Polizei: diejenigen, die die Ultras gaben.
Nicht in Uniform, aber ebenfalls von der Polizei: diejenigen, die die Ultras gaben. © Wickern

Taktiken sollen geheim bleiben

Anders als bei einer Übung vor einer Woche hatten die zuständigen Polizeistellen vorher nicht darauf hingewiesen. Mutmaßlich wollte man Verhindern, Beobachter anzulocken. Die Einsatztaktiken, die getestet werden, sollen nicht bekannt werden, erfuhr ein Reporter vor Ort.

Vor einer Woche hatten Freiwillige einen polnischen Fanmarsch inszeniert - und gleichzeitig auch die Provokationen vermeintlicher deutscher Hooligans. Knallkörper, Pyrotechnik, Gesänge, laute Beschallung - all das hatte da zur Übung gehört.

Vorbereitung auf die Euro 2024

„Bei solchen Anlässen wir taktisches Vorgehen simuliert“, erläutert Andreas Wilming-Weber, Sprecher der Polizei im Kreis Recklinghausen. Das Ziel sei eine bessere Vorbereitung auf Bundesliga-Partien, aber auch im Hinblick auf die Euro 2024.

Das Dortmunder Stadion ist einer der Austragungsorte bei der Fußball-Europameisterschaft 2024. Doch selbst über das Thema Sportveranstaltungen hinaus könnten solche Übungen die Polizei trainieren, erklärt Wilmimg-Weber. Die Einsatztaktiken könne man auch bei anderen Gruppen anwenden, wenn es Provokationen und Gewaltbereitschaft gebe - nicht nur bei vermeintlichen Fußballfans.

Damit spielt er an auf Kundgebungen von Extremen, etwa aus dem politischen Raum.

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