Nachfolge in altem Dortmunder „Videotaxi“-Ladenlokal Black Plastic in der Rheinischen Straße zieht um

Ins „Videotaxi“-Lokal: Plattenladen zieht in der Rheinischen Straße um
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Die Rheinische Straße 32 war lange eine Institution in Dortmund. In den 1980ern eröffnete dort eine der ersten Videotheken der Stadt, damals noch unter dem Namen „Hölschers Videofilmverleih“. Seit 2005 war sie als „Videotaxi Media Store“ unterwegs. Vor zwei Jahren musste die Videothek schließen - nun ist bekannt, welcher Laden in die Räumlichkeiten einzieht.

Der „Videotaxi Media Store“ war seit 2005 nicht nur Videothek, sondern lieferte vorbestellte Filme direkt nach Hause. Auch typische Filmabend-Snacks hatte der Store im Sortiment. Dennoch ging es vor zwei Jahren nicht mehr weiter. Seitdem stand die Rheinische Straße 32 mit der markanten Fassade in Taxi-Gelb leer. Im Augenblick finden dort aber Renovierungsarbeiten statt, denn am 2. März soll dort eine Neueröffnung stattfinden - und der Inhaber ist am Platz kein Fremder.

Vinyl beerbt VHS

Der Schallplattenladen „Black Plastic“ von Inhaber Valentin Gube, der über zehn Jahre lang die Hausnummer 31 füllte, zieht direkt über die Straße in die größeren Räumlichkeiten.

Die Fassadenbemalung der alten Videothek ist noch nicht ganz weg, die neue Außendarstellung von Black Plastic noch nicht komplett, aber ein markantes Design-Element haben die Schallplatten-Spezialisten schon angebracht: Die Glasfront ist behangen mit einer Auswahl an Plattencovern von - aus Sicht von Valentin Gube - legendären Musikalben. Abbey Road von den Beatles und das selbstbetitelte Debütalbum von Tracy Chapman sind darunter.

Die Fassade der ehemaligen Videothek und des baldigen Schallplattenladens an der Rheinischen Straße 32.
Noch sieht es hier nach Übergangsphase aus. Die alte und die neue Fassadengestaltung stehen sich noch im Wege. Am 2. März will Valentin Gube hier Neueröffnung feiern. © Martin Teichert

Der 2. März, ein Samstag, ist für die feierliche Neueröffnung angepeilt. Die künftige Verkaufsfläche soll zuvor niemand sehen, sagt Valentin Gube. „Die Leute sollen ein Aha-Erlebnis haben, wenn sie zum ersten Mal in unsere heiligen Hallen kommen.“ Nur von den Räumlichkeiten des künftigen Lagers dürfen wir Fotos machen. Dort sägt der Chef selbst am baldigen Interieur.

Weiter Blick in das zukünftige Lager des Online-Shops von Black Plastic in der Renovierungsphase. Inhaber Valentin Gube sägt hier gerade Holz.
Hier soll künftig das Lager des Online-Shops von Black Plastic sein. © Martin Teichert

Aus 60 mach 600 Quadratmeter

Das zweite essenzielle Standbein ist für Gube neben dem Plattenladen der Online-Shop von Black Plastic. Dessen Lager und Büro befand sich bislang in Räumen am Dortmunder Hafen. Jetzt, im ehemaligen Videotaxi Media Store, hat er endlich alle Geschäftsbereiche unter einem Dach auf nun 600 Quadratmetern. Die Verkaufsfläche des bisherigen Standorts betrug 60 Quadratmeter.

Valentin Gube sägt Holz in Arbeitskleidung.
Selbst ist der Chef. Schallplattenladeninhaber Valentin Gube arbeitet an der Renovierung, zwei Monate vor der Neueröffnung. © Martin Teichert

Seit Jahren schon habe Gube nach einer größeren Immobilie gesucht. Das zwei Jahre leerstehende ehemalige Videotaxi konnte er jeden Tag bei einem Blick aus seinem eigenen Schaufenster sehen. „Ich habe dann den Vermieter ausfindig gemacht und bin froh, dass wir zusammengefunden haben“, sagt der Vinylliebhaber.

Der geschäftliche Schachzug zeigt auch, dass der Vinyl-Hype noch nicht vorüber ist. Totgesagt ist sie schon lange nicht mehr. Erst 2019 eröffneten Valentin Gube und sein Mitarbeiter eine weitere Filiale in Bremen.

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