
© Ulrich Breulmann
Verwirrung um Schilder zum Kirchentag: Wie herum kann ich über den Wall fahren?
Kirchentag in Dortmund
Rechts oder links herum? Die Schilder, die die Wallsperrung zum Kirchentag kennzeichnen, können Autofahrer verwirren. Der ADAC übt Kritik.
Zum Kirchentag müssen sich Autofahrer und Anwohner auf weitreichende Verkehrsbehinderungen und Umleitungen einstellen. Besonders einschneidend: Der Wall wird von Samstagabend (15.6.) bis Donnerstag (20.6.) im Osten gesperrt sein (Ostwall, Schwanenwall).
Die Stadt Dortmund weist Autofahrer auf die Sperrung hin. Mit einheitlichen Schildern, die im ganzen Stadtgebiet so zu sehen sind. Sie zeigen den Wall, wie er auf einer Landkarte eingezeichnet ist: mit dem Norden oben, zu erkennen auch am Hauptbahnhofs-Symbol. Die gesperrten Fahrbahnen im Osten sind rot eingezeichnet.
Fahrer müssen sich geistig auf den Kopf stellen
Autofahrer, die von Norden kommend - etwa über die Bornstraße - auf den Wall abbiegen wollen, sehen auch dieses Schild. Um zu erkennen, wo sie nun entlangfahren dürfen oder nicht, müssen sich geistig auf den Kopf stellen. Wäre es nicht sinnvoller, die Schilder an die Perspektive der Autofahrer anzupassen? Können die Hinweise nicht ziemlich verwirren – und die Aufmerksamkeit des Autofahrers einschränken?
So sieht es jedenfalls der ADAC Westfalen: „Verkehrsschilder, die Umleitungen oder Sperrungen anzeigen, sollten natürlich immer die betreffende Strecke in Fahrtrichtung anzeigen. Die jetzt in Dortmund stehenden Umleitungsschilder können sowohl ortskundige als auch ortsfremde Autofahrer verwirren. Je nachdem, aus welcher Richtung man in die Stadt kommt“, heißt es auf Anfrage. Beim Autofahren fehle die Zeit, sich ein Schild erst einmal verkehrtherum vorzustellen.
Ortsfremde Autofahrer könnten verwirrt werden
Grundsätzlich sei es ja gut, rechtzeitig auf Sperrungen hinzuweisen, so der ADAC weiter, „aber ortsfremde Autofahrer wissen ja auch nicht, ob der Hohe Wall oder der Schwanenwall jetzt aus ihrer Sicht links oder rechts zu finden sind. Von daher hilft auch das nicht.“
Die Stadt Dortmund verweist auf die Gewohnheit der Autofahrer: „Unterschiedliche Schilder würden wahrscheinlich mehr Verwirrung stiften, zumindest bei den Menschen, die erwarten, dass sich oben auf den Karten immer der Norden befindet.“ Dies ist bei Karten immer der Fall – und eben oft auch bei Schildern.
Die aus manchen Richtungen auf dem Kopf stehenden Schilder sind nicht das Einzige, was Verwirrung stiften könnte. Auch die Aufschrift „Do-Innenstadt gesperrt“ ist sehr allgemein gefasst. Denn konkret gesperrt sind für die Eröffnungsfeierlichkeiten des Kirchentages und den Aufbau einer großen Bühne am Ostentor nur Ostwall und Schwanenwall.
Wall-Sperrung nur bis Donnerstag
Und das auch nicht, wie angegeben, bis zum 23. Juni. Nach dem Abbau der Bühne am Ostentor im Laufe des Fronleichnamstages sollen auch Ostwall und Schwanenwall spätestens am Freitagmorgen (21.6.) um 7 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Eingerichtet werden soll die Sperrung am Abend des 15. Juni - mit Rücksicht auf den Einkaufsverkehr in die City an diesem Samstag, wie die Kirchentags-Planer ankündigen.
Zu zeitweisen Sperrungen kann es während des Kirchentages vom 19. bis 23. Juni allerdings auch auf dem Königswall vor dem Hauptbahnhof kommen. Nämlich dann, wenn der Bahnhof wegen zu großen Andrangs vorübergehend gesperrt werden muss und sich die Besuchermassen zurückstauen. Immerhin wird zum Abend der Begegnung am 19. Juni, mit dem der Kirchentag eröffnet wird, mit bis zu 200.000 Besuchern in Dortmund gerechnet.
Leitender Redakteur, seit 2010 in der Stadtredaktion Dortmund, seit 2007 bei den Ruhr Nachrichten.

Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
