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Verwaiste Baustelle auf der Märkischen Straße soll noch monatelang ruhen
DEW21
Seit Monaten kann der Verkehr auf der viel befahrenen Märkischen Straße in Dortmund nur einspurig fließen. Der Stillstand an der dortigen Baustelle wird wohl auch noch länger anhalten.
Mehr als 50 Bomben-Blindgänger aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden in diesem Jahr schon in Dortmund geborgen und entschärft - zuletzt fünf auf einen Streich im Westfalenpark. Und es könnten noch mehr werden. Denn es gibt noch reichlich Verdachtspunkte.
Einer davon sorgt seit Monaten für einen Baustellen-Stillstand an der Märkischen Straße. Nahe der B1 in Richtung City ist die wichtige Zufahrtsstraße vor dem Finanzamt Dortmund-West nur einspurig befahrbar.
„Anomalie“ im Untergrund
Energieversorger DEW21 verlegt dort Leitungen. Gebaut wird aber schon länger nicht mehr, seit im Frühjahr bei Bohrungen eine „Anomalie“ im Boden festgestellt wurde, wie Stadtsprecher Maximilian Löchter berichtet. Der Bereich müsse nun aufgegraben werden, um festzustellen, ob es sich um einen Blindgänger handelt.
Dass dies so lange dauert, hat einen besonderen Grund, wie Löchter erläutert: „Um entsprechend schachten zu können, muss eine Wasserleitung außer Betrieb genommen werden. Dies kann erst erfolgen, wenn an anderer Stelle Arbeiten an der Wasserleitung abgeschlossen sind, um die Versorgung in dem Gebiet gewährleisten zu können.“
Weiterarbeit erst im Frühjahr
Und das dauert offensichtlich: „Leider konnten bisher nicht alle vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen und die Leitung außer Betrieb genommen werden“, erklärt Maximilian Löchter.
Es wird auch noch einige Zeit vergehen, bis man dem Blindgängerverdacht auf den Grund gehen und weiterarbeiten kann. Die Baugrube auf dem Bürgersteig der Märkischen Straße soll jetzt erst einmal für den Winter provisorisch verfüllt und dann im nächsten Frühjahr, wenn das Wetter es zulässt, wieder geöffnet werden, kündigt der Stadtsprecher an.

Die Baugrube soll in Kürze vorübergehend wieder verfüllt werden. © Oliver Volmerich
Wenn dann die Wasserleitung außer Betrieb genommen ist, wird genauer sondiert, ob sich hinter dem Verdachtspunkt tatsächlich ein Blindgänger verbirgt. Sollte das so sein, stünde wieder eine größere Evakuierungsaktion an, von der die Wohngebiete an der Märkischen Straße, aber auch die B1 betroffen wären.
Dass die Baugrube vorübergehend verfüllt wird, bedeutet aber nicht, dass der Verkehr auf der Märkischen Straße bald wieder zweispurig fließen kann. Die rechte Spur im Baustellenbereich bleibt wohl weiter gesperrt. „Mit Blick auf mögliche Erschütterungen darf der Verkehr nicht über die Baustelle fahren“, erklärt Maximilian Löchter.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
