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Der Verlobten von Mörder Ralf H. droht jetzt auch eine Haftstrafe
Mordfall Schalla
Der Mörder von Nicole-Denise Schalla sitzt nach seiner kurzen Flucht in Haft. Auch gegen seine Verlobte wird nun ermittelt - und womöglich wird auch sie zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.
Ralf H., der Mörder der Dortmunderin Nicole-Denise Schalla, saß am Montag (27.12.), gut drei Tage nach seiner Festnahme in Enschede, noch immer in den Niederlanden in Haft. Noch sei er nicht nach Deutschland überstellt, sagte der Dortmunder Presse-Staatsanwalt Henner Kruse auf Anfrage.
Der verurteilte Straftäter war zwei Tage auf der Flucht, nachdem der Bundesgerichtshof das Mordurteil mit der lebenslänglichen Freiheitsstrafe bestätigt hatte. Vor 28 Jahren hatte Ralf H. die damals 16-jährige Nicole-Denise-Schalla auf ihrem Heimweg umgebracht.
Weil sich Ralf H. seiner elektronischen Fußfessel entledigt hat, wird nun wegen Verstoßes gegen das Polizeigesetz NRW gegen ihn ermittelt. Aber auch seine Verlobte, die bei der Verhaftung von H. in Enschede war, steht im Fokus der Ermittler.
Sie soll dem verurteilten Mörder dabei geholfen haben, sich seiner Fußfessel zu entledigen, die er bis zur Entscheidung des Bundesgerichtshofs tragen musste; denn so lange war Ralf H. noch auf freiem Fuß.
Gegen Polizeigesetz verstoßen
„Wir ermitteln gegen die Verlobte wegen des Verdachts zur Beihilfe einer Straftat“, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt von der zuständigen Staatsanwaltschaft Münster, wo die Verlobte ihren Wohnsitz hat. Als „abstrakter Strafrahmen“, so Botzenhardt, drohe ihr eine Geldstrafe oder maximale Freiheitsstrafe von zwei Jahren.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
