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Stadtbahn in Dortmund: Die Vision einer Trasse nach Kirchlinde nährt ein konkreter Plan
Stadtbahn
Das Gelände für eine Stadtbahn-Anbindung von Kirchlinde wird seit Jahren freigehalten. Die Tiefbauamts-Leiterin der Stadt Dortmund erklärt, wo die mögliche Trasse entlangführt.
Einige Dortmunder Stadtbezirke werden bislang nur am Rande von der Stadtbahn berührt. Die westlichste Haltestelle ist die „Walbertstraße“ in Marten. Alles, was westlicher liegt, kann nur mit dem Bus, Auto, Fahrrad oder zu Fuß erreicht werden.
Ein Umstand, der Huckardes Bezirksbürgermeister Harald Hudy unglücklich stimmt. Er wünscht sich eine Anbindung für das katholische Krankenhaus in Kirchlinde. Warum die nicht schon längst da ist, versteht Hudy nicht. „Das Gelände für eine mögliche Trasse ist da“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Das bestätigt auch die Stadt Dortmund. „Die Maßnahme zur Verlängerung der Stadtbahn nach Kirchlinde ist mit Beschluss des Rates [...] als strategische Maßnahme mit einer entsprechenden Trassensicherung vorgesehen“, erklärt Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl.
Die neue Anbindung startet bei „Huckarde Abzweig“
Sie erläutert auch den Verlauf einer möglichen Stadtbahn-Anbindung für Kirchlinde. So müsste die betriebliche Eingleisigkeit auf der bestehenden Trasse in Richtung Westerfilde im Bereich Hülshof beseitigt werden.
Zudem müsse dort ein Abzweig in Richtung Kirchlinde geschaffen werden. „Die Ausfädelung nach Kirchlinde läge dann unmittelbar nördlich der Haltestelle ‚Huckarde Abzweig‘“, erzählt Sylvia Uehlendahl.
Die Haltestelle müsse dazu westlich der Straße „Hülshof“ verlegt werden. Dann würde sie auch barrierefrei hergestellt. Ab der verlegten Haltestelle „Huckarde Abzweig“ könne die Stadtbahn eine ehemalige DB-Güterstrecke in Richtung Westen nutzen.
„In Höhe Rahm würde die Stadtbahn-Trasse die Parallellage zur DB verlassen, den Kniepacker queren und in die Mittellage der Boschstraße einschwenken“, beschreibt Sylvia Uehlendal weiter.
Über der A45 muss eine Brücke gebaut werden
Zum Ende der Boschstraße sei dann eine Brücke nötig, um die A45 zu überqueren. Nach der Autobahn müsste die Trasse in einen circa 350 Meter langen Tunnel abtauchen, um die dortige Bebauung zu unterführen.
Im Bereich der Westerwikstraße kehrt die Strecke an die Oberfläche zurück. Nach Kreuzung der Frohlinder Straße führt die Trasse, für die seit Jahren das entsprechende Gelände von Bebauung freigehalten wird, entlang des Wideybach-Tals bis zur Bockenfelder Straße.
„An der beschriebenen Trasse wären sechs oberirdische Haltestellen geplant“, sagt Sylvia Uehlendahl. Nach „Huckarde Abzweig“ käme dann „Varziner Straße“, „Aspeystraße“, Jungferntalstraße“, „Bothestraße“, „Krankenhaus Kirchlinde“ und das Schulzentrum an der Bockenfelder Straße.
Trotz konkreter Pläne bleibt weiterhin unklar, wann die Trasse tatsächlich gebaut wird. „Die Maßnahme ist für die weitere Zukunft vorsorglich berücksichtigt“, erklärt Sylvia Uehlendahl. Harald Hudy hofft indes, dass die Umsetzung zeitnah in den Fokus rückt.
Redakteurin, davor Studium der angewandten Sprachwissenschaften in Dortmund und Bochum. Sportbegeistert und vor allem tänzerisch unterwegs.
